Es handelt sich um das antike Halicyaevon sikanischem oderelymischem Ursprung. Die Stadt war im Krieg gegen Syrakus mit Segesta verbündet.
Im römischen Zeitalter gehörte sie zu den fünf freien und immunen Städten Siziliens.
Im Mittelalter erweiterten die Araber die Verteidigungsanlagen und die städtische Struktur. Auf diese Zeit geht der heutige Name zurück: salam heißt in Arabisch Gesundheit oder Sicherheit.
Unter den Aragoniern wurde die Stadt von den mächtigsten Familien des sizilianischen Adels umkämpft (den Ventimiglia, Alagona, Moncada), aber sie befreite sich bald davon, indem sie Stadt der königlichen Domäne wurde.
Während des Feldzuges der 1000, am 14. Mai 1860, vier Tage nach der Landung in Marsala, verbreitete Garibaldi vom Balkon des Schlosses Salemi die Proklamation, mit der er den Titel des "Diktators von Sizilien" annahm; das Ganze im Namen Vittorio Emanueles II., des Königs von Italien, somit verlieh er dem Unternehmen den im engsten Sinne monarchisch-unitarischen Anstrich. Der Ort Salemi erlitt während des Erdbebens 1968 schwere Schäden.
Sehenswürdigkeiten
Ein Teil der zu rettenden Gebäude wurde wieder instandgesetzt, während man, mehr in Richtung Tal, den Wiederaufbau des neuen Ortes mit der teilweisen Umsiedelung der Bevölkerung begonnen hat.
Das Schloß aus dem 13. Jh. beherrscht von seiner Höhe aus das Dorf. Es wurde von Friedrich II. von Schwaben erbaut, mit trapezfönnigem Grundriß und Ecktünnen. Heute ist es Sitz der Gemeindebibliothek sowie der Gemeinde- und Notariellen Archive.
Von der alten Pfarrkirche, die zwischen dem 17. und 18. Jh. nach einem Entwurf des Architekten Mariano Smiriglio erbaut wurde, ist nur der Chorraum übrig geblieben.
Im Jesuitenkolleg des 17. Jhs. ist heute das Gemeindemuseum untergebracht, das unter anderem die Werke aufbewahrt, die aus den vom Erdbeben zerstörten Kirchen stammen. Die Kirche des Kollegs fungiert als Pfarrkirche: es ist ein rekonstruiertes Bauwerk des 18. Jhs. mit rechteckigem Grundriß.
Am Rathaus vorbei gelangt man zur Kirche Sant'Agostino mit dem benachbarten Konvikt, beide im 18. Jh. neugestaltet. Die Kirche besteht aus einem einzigen Raum und bewahrt Skulpturen der Gagini sowie eine bemalte Marmorstatue der hilfreichen Madonna von Antonello Gagini.
Neben dem Schloß und der Kirche verdient Salemi in Hinsicht auf die byzantinische Basilika San Miceli einen Besuch. Sie ist einzigartig in Westsizilien.
Sie zu erreichen bedeutet sich auf eine kleine Exkursion außerhalb des Dorfes einzulassen. Über das offene Land nähert man sich ihr auf der Provinzstraße, indem man den touristischen Hinweisen folgt oder die sehr freundlichen Leute des Ortes fragt...Bei der Ankunft sieht man unter einer Uberdachung drei übereinandergestapelte Fußböden mit drei verschiedenen bunten Mosaiken sowie Inschriften mit griechischen und lateinischen Buchstaben des 4. und 6. Jhs.
Im Umkreis befanden sich einst ein Dorf und eine Begräbnisstätte, mehr oder weniger gleich alt, die erforscht und dann wieder zugedeckt wurden.