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Alcamo

Berühmtester Sohn dieser Stadt ist Ciullo (oder Cielo) d'Alcamo, dem einer der ersten sizilianischen dichterischen Aufsätze (zwischen 1231 und 1250) zugeschrieben wird: die Streitschrift Rosa fresca aulentissima.
Die erste Ansiedlung im Ort, von der man etwas weiß, war ein arabischer Weiler mit dem Namen Manzil Alqameh, an der Handelsstraße, die von Palermo nach Trapani führte.
Raimondo Peralta erbaute 1340 ein Schloß, das nunmehr als Schloß von Alcamo galt.
Einige Jahre später eroberte Guamerio Ventimiglia den Ort, vergrößerte das Schloß und die Pfarrkirche. Dies war der Beginn der Entwicklung Alcamos, das sich bald, dank seiner geographischen Lage, der Nähe von Castellammare und seines Hafens (damals Hafen von Alcamo) und des großangelegten Getreideanbaus der Gegend, zu einem wichtigen und reichen Zentrum entwickelte.
Vom 15. bis 17. Jh. wurde das Stadtbauwesen von Alcamo nach Vierteln von zahlreichen Kirchenorden, die sich auf die Wohngebiete außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer ausdehnten, geordnet. Nach der Einigung Italiens wurden die Klöster in Zivilgebäude umgewandelt und die Stadtmauer erhielt eine Neuordnung, ohne jedoch die alte urbanistische Ordnung zu verändern.


Sehenswürdigkeiten
Wir begeben uns in die Hauptstraße, dem Corso 6 Aprile, und treten somit in die Stadt ein; auf der westlichen Seite befindet sich die Kirche San Francesco d'Assisi, die 1348 erbaut wurde. Sie beherbergt eine Marmorbildhauerarbeit, die Giacomo Gagini zugeschrieben wird, und San Marco e la Maddalena, die Antonello Gagini zugeschrieben wird. Die Kirche hat viele Umbauten erleben müssen und infolge des Erdbebens 1968 wurde sie vielen Restaurierungsarbeiten unterzogen.
Indem man den Corso weiter verfolgt, gelangt man zu der Kirche San Tommaso aus dem 15. Jh. Diese Kirche wird durch Quadermauern und ein erlesenes Portal mit konzentrischen Spitzbogen und im oberen Teil mit einem schönen Fenster mit einer einzigen Öffnung charakterisiert. Den Abschluß der Fassade bilden viele kleine Hängebogen.
Hinter dem Palazzo De Ballis, einem herrschaftlichen Sitz aus dem 16. Jh., von dem noch ein viereckiger Turm und ein ausgesuchtes Triforium (Laufgang in der Wand) übriggeblieben ist, erreicht man die Kirche SS. Salvatore, auch Badia Grande genannt, aus dem 17. Th. In dem nebenan liegenden Kloster werden Gemälde von Pietro Novelli und eine Statue des San Benedetto von Antonino Gagini aufbewahrt.
In der Nähe, an der Piazza Liberta, erhebt sich die Kirche dell'Annunziata aus dem 15. Jh. Sie besitzt einen länglichen Grundriß und drei Schiffe.
An der Piazza IV Novembre liegt der Dom, Maria Santissima Assunta: der Ursprungsbau stammtaus dem 14. Jh., der Neubau wurde zwischen dem 17. und 18. Th. errichtet. Das Portal (1499) wird Bartolomeo Berrettaro zugeschrieben; der Kampanile wurde neuerbaut; das Innere hat die Form eines lateinischen Kreuzes und drei Schiffe, die durch 14 Säulen aus rotem Marmor getrennt werden.
Besonders bemerkenswert ist die Ausschmückung (Freskenmalerei und Gemälde), an denen im besonderen Wilhelm Borremans mit guten Resultaten gearbeitet hat, ganz speziell im mittleren Schiff. Im linken Schiff befindet sich ein kleiner Altar, auf dem die Muttergottes dargestellt ist. Dieses Werk wird Antonello Gagini zugeschrieben.
Weitere Werke der Gagini befinden sich im rechten Schiff: der Hlg. Petrus von Giacomo und ein Triptychon aus Marmor, das die Verkündigung, die Geburt und die Madonna zwischen den Heiligen Philipp und Jakob darstellt und von Antonello erschaffen wurde; von ihm stammt auch das bemalte Kreuz in der zweiten Kapelle im rechten Schiff.
Dem Dom gegenüber befindet sich die ehemalige Kirche San Nicolò di Bari aus dem Jahre 1558.
Mittelpunkt der Stadt ist die Piazza Ciullo d'Alcamo mit der Kirche Sant'Oliva, die 1723 von Biagio Amico erbaut wurde.
Auch diese Kirche mit einem einzigen Schiff bewahrt besonders interessante Werke der Gagini. Unter ihnen befindet sich eine schöne Statue der Hl. Oliva von Antonello, 1511. Im Presbyterium befindet sich das berühmte Gemälde Befreiung der Seelen aus dem Fegefeuer.
Auf der Südseite des Platzes liegt die Kirche del Collegio Gesuitico, die 1684 erbaut wurde; ihre harmonische mehrteilige Fassade stammt aus dem 18. Jh. und ist mit Stuck, Friesen und Statuen verziert.
Sich jetzt nach links wendend trifft man auf das gewaltige Schloß, das von Raimondo Peralta im 14. Jh. errichtet wurde. Trotz der vielen Umbauten und Umwandlungen (es wurde auch als Gefängnis benutzt), hat es sein Ursprungsbild des rautenförmigen Grundrisses bewahrt. An den Ecken, den neuralgischen Punkten der Verteidigung, befinden sich vier Türme, die alternativ zylindrisch und viereckig angeordnet sind.

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