Der Ort gehörte ursprünglich zum Biscari-Feudalbesitz, der bereits im 13. Jh. bestand. In der Mitte des 17. Jhs. verlegte Agatino Paternò Castello den Ort an eine höhere und gesündere Stelle (die Sumpfgebiete der Talsohle waren durch Malaria verseucht). Er wurde bei dem Erdbeben von 1693 stark beschädigt, erholte sich aber wieder und entwickelte sich im 18. Jh. unter Vincenzo Paternò Castello. Er behielt seinen ursprünglichen Namen Biscari bis 1938 bei, als er den klassischen Namen Acate, von dem römischen Namen des Flusses Dirillo "Achates" erhielt. An den Flußufern gab es große Mengen von Achatgestein, das in Latein "achates" heißt.
Sehenswürdigkeiten
An der Piazza Liberta erhebt sich die San Nicola-Marienkirche aus dem 17. Th. Sie stürzte bei dem Erdbeben von 1693 ein und wurde 1859 etwas kleiner wieder aufgebaut, die Fassade wurde erst 1950 fertiggestellt. In der Apsis ist auch heute noch die ehemals mächtige Struktur zu erkennen. An dem selben Platz liegt der Kirche gegenüber das Kastell der Fürsten von Biscari, das 1454 von Raimondo Castello gegründet wurde, was man in einer heute nicht mehr existierenden Inschrift lesen konnte. Es hat einen viereckigen Grundriß und sein vorderer Teil ist mit drei turmartigen Körpern versehen; nach den im 18. Th. durchgeführten Restaurierungsarbeiten war sein ursprüngliches Aussehen völlig verändert.
Bemerkenswert ist auch die nebenan liegende kleine San Vincenzo-Kirche aus dem 18. Jh. In ihr werden die sterblichen Überreste des Heiligen aufbewahrt.
Geht man nun weiter nach Ibla hinein, so erreicht man die Piazza della Repubblica, an der die Purgatorio-Kirche mit ihrem schönen Barock-Portal steht.
Über die Salita dei Commendatore sodann stößt man auf den mit seinen Üppigen Formen im typischen Barockstil gehaltenen Palazzo Cosentini und auf den Palazzo della Cancelleria aus dem 18. Jh. Hier befindet sich auch die Kirche Santa Maria dell'Itria, die im 17. Jh. von Malteserrittern geründet wurde und einen originellen Glockenturm aus Caltagirone-Keramik hat. Ein den Hl. Julian darstellendes Gemälde in der Kirche wird Mattia Preti zugeschrieben.
Geht man nun die Via del Mercato oder seine Nebenstraßen entlang, so kommt man schließlich zur Kirche San Giorgio, die von 1739 bis 1775 nach den Plänen von Rosario Gagliardi erbaut wurde. Die beeindruckende Fassade ist mit ihren nebeneinander und übereinander angeordneten Säulen ein Bild für sich; der etwas vorspringende Mittelteil strebt nach oben. Die drei Schiffe des Innern sind durch solide Pfeiler abgetrennt; hier gibt es drei bemerkenswerte Gemälde von Vito D'Anna. Der Kirchenschatz enthält wertvolle Silbergegenstände.
Etwas weiter steht die San Giorgio ähnliche, aber viel kleinere San Giuseppe-Kirche aus dem 18. Jh.: sie hat einen elliptischen Grundriß und wurde von unbekannter Hand errichtet. Im Innern befindet sich eine Silberstatue des Hl. Joseph aus dem 17. Jh.
Die in der Nähe liegende Sant'Antonio-Kirche stammt noch aus der Normannenzeit; das Portal in der Fassade ist gotisch, dasjenige der Sakristei barock.
Wendet man sich nach links, so steht man vor dem schönen Portal aus dem 12. Jh., das zur Immacolata-Kirche gehört; nicht weit von der alten byzantinischen Stadtmauer entfernt befindet sich hingegen die Kirche del Signore Trovato, die Ende des 18./Anfang des 19. Jh. wieder aufgebaut wurde.
Die Madonna del Carmine, ein schönes Gemälde von Vito D'Anna, befindet sich in der Kirche Santa Maria di Valverde. Von besonderem architektonischen Interesse ist die auf der Piazza G. B. Odierna befindliche, zurückgesetzte Fassade der Kirche San Giorgio Vecchio mit ihrem herrlichen Portal in katalanischer Gotik, einem Hochrelief über der Rosette (St. Georg, wie er den Drachen tötet) und den darüberliegenden Adlern des Hauses Aragon.
Wir betreten nun den herrlichen, im vorigen Jahrhundert angelegten Giardino lbleo: von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf drei Kirchen: die alte Kapuzinerkirche, San Giacomo und San Domenico del Rosario (nur noch Ruine). Die Kapuzinerkirche, von eher bescheidener Architektur, enthält aber drei Gemälde von Pietro Novelli (Mariä Himmelfahrt, der Hl. Petrus erscheint der hl. Agatha im Kerker, Martyrium der hl. Agnes). San Giacomo stammt aus dem 12. Jh. und wurde im 17. Jh. umgebaut: aus den drei Schiffen wurde ein einziges gemacht und die Kirche nahm ein gänzlich barockes Aussehen an. Die bemalte Holzdecke stammt aus dem 18. Jh.