Der Ort wurde 1488 von Flüchtlingen aus Mittel- und Südalbanien gegründet, die wegen der Invasion der Türken ihr Land verlassen hatten. Das Dorf wurde anfangs Hora (die Stadt) genannt und dann bis 1941 Piana dei Greci.
Die Bewohner haben bis heute ihre Sprache, Sitten und Gebräuche beibehalten können. Seit 1937 ist der Ort Sitz der griechisch-katholischen Diözese oder Eparchia, der alle den byzantinischen Kult pflegenden Gruppen Siziliens unterstellt sind.
Sehenswürdigkeiten
Die dem San Domenico geweihte Pfarrkirche in der Hauptstraße ist ein Bau aus dem späten 16. Jh.; das dreischiffige Innere hat grazile Formen mit feinen Säulen und Bögen. Die Fresken der Apsis und der Halbkuppel stellen den wiederauferstandenen Christus und die Heiligen der griechischen Kirche dar, der Ewige Gottvater zwischen Erzengeln und Cherubinen ist von Pietro Novelli, dem auch einige Fresken in der rechten Apsis zuzuschreiben sind.
Die Vergine Odigitria-Kirche an der Piazza Vittorio Emanuele wurde 1644 nach dem Entwurf von Pietro Novelli errichtet. In ihrem Inneren in Form eines griechischen Kreuzes mit einem tiefen Presbyterium und einer polygonalen Apsis befinden sich zwei die Heilige Jungfrau darstellende byzantinische Gemälde; im Presbyterium steht eine Holzgruppe aus dem 16. Jh., die den Triumph der Heiligen Jungfrau darstellt.
Am Ostersonntag und an anderen Feiertagen tragen die Frauen und Männer von Piana ihre alten Trachten und laufen so durch die Straßen des Dorfes. Sie verteilen rot gefärbte, gesegnete Ostereier, die Brüderschaft und Frieden symbolisieren sollen.
Es ist das Fest, bei dem man ständig die Auslöser der Photoapparate klicken hört, die die Touristen auf die vorbeilaufenden Frauen und Mädchen richten, die wie die in der Galerie des Abatellis-Palastes in Palermo ausgestellte Annunziata von Antonello da Messina in ihre Umhänge gehüllt sind.