Campania felix (= glückliches Kampanien)
So nannten die alten Römer diese Region, wegen der Fruchtbarkeit ihrer Felder, der Sanftheit des Klimas und der Schönheit der Küsten. Auch wir möchten mit diesem Adjektiv, felix, dieses Land beschreiben, das eine unglaublich schöne Natur vorweisen kann und von der Geschichte stark geprägt worden ist.
Neapel: Armut und Adel
Neapel ist nicht nur die Hauptstadt der Region, sondern mit Sicherheit auch die charmanteste und reizvollste Stadt Süditaliens. Neapel ist eine sehr lebhafte Hafenstadt am Golf von Neapel, welche sich zwischen den phlegreischen Feldern und den Hügeln des Vomero und Posilipo erstreckt.
Die Stadt ist äußerst fassettenreich, sowie es auch der ortstypische Dialekt ist; nämlich oberflächlich, sorglos, aber auch tief und melancholisch, turbulent und rebellisch, und sogar gutmütig und gefällig. Ein bisschen wie Pulcinella, die traditionelle Symbolfigur von Neapel.
Um heutzutage die Atmosphäre der Stadt fühlen zu können, empfiehlt es sich zu Fuß durch die Gassen des Stadtzentrums zu schlendern. Es ist nahezu unmöglich die Emotionen zu beschreiben, die man beim Riechen der Düfte und Geschmäcker der Stadt und beim Hören ihrer Geräusche erfährt. Dermaßen reich ist sie an Natur, Geschichte, Kunst, Kultur und Tradition.
Die Inseln im Golf von Neapel
Eine der wohl bekanntesten Inseln die sich im Golf von Neapel befinden ist Capri mit ihrer Piazzetta, den Faraglioni (Felsformationen) und der Blauen Grotte.
Die größte Insel des Golfes ist dagegen Ischia, das als Zentrum der Erholung und Gesundheit gilt. Mit ihren Thermen lockt es jährlich eine Vielzahl von Touristen an.
Inmitten von Ischia und Neapel liegt wiederum die kleine vulkanische Insel Procida, die zwar keine Thermalbäder zu bieten hat, dafür aber eine entspannte, mediterrane Atmosphäre die sich ideal zum Entspannen und Vergessen des Alltagstresses eignet.
Caserta und der Königspalast
Bei einem Aufenthalt im Städtchen Caserta ist ein Besuch im Königspalast, der zugleich einer der größten und graziösesten Italiens ist, unumgänglich.
Er wurde im Auftrag des Bourbonenkönigs Karl III. in den Jahren von 1752 bis 1774 erbaut, der damit mit der Pracht des Schlosses von Versailles konkurrieren wollte.
Der Palast, der vom Architekten Luigi Vanvitelli geplant wurde, erhebt sich über 5 Stockwerke und umfasst mehr als 1200 Zimmer. Auch der Garten des Anwesens wurde von Vanvitelli entworfen, dessen Ausmaße sogar jene des französischen Konkurrenten übertreffen.
Avellino, ein zerstörter Schatz
Die Stadt von Iripinia wurde 1980 von einem starken Erdbeben teilweise schwer zerstört. Vom historischem Zentrum jedoch blieb der charakteristischste mittelalterliche Kern der Stadt fast ganz erhalten. In ihm findet man den Dom, der im XII Jahrhundert erbaut, jedoch später im neoklassischem Stil renoviert wurde, und das mittelalterliche Schloss.
Das naheliegende Kloster Santuario di Montevergine sollte hier auf alle Fälle besucht werden.
Benevento, die Stadt der Hexen
Ungefähr 50 km von Caserta enfernt liegt das antike Städtchen Benevento. Die Stadt befindet sich in einem grünen Talkessel, umgeben von einer Kette an hohen Bergen wie dem Monte Taburno. Eine alte Sage besagt, dass sich dort in der Nähe unter einem Nussbaum Hexen versammelten um dort ihren Sabbat zu feiern. Diese Sage war gleichzeitig Namensgeber für den bekannten Likör, dem „lo Strega“ (=Hexe)
Salerno, der Duft des Meeres und der Geschichte
Die Stadt erstreckt sich entlang der Küste, eingerahmt von einem Mantel von grünen Hügeln, die sich in Richtung Meer langsam verflachen.Diese Stadt fasziniert durch ihre Geschichte und durch das breite Angebot zum Zeitvertreib. Vergangene Epochen haben ein unauslöschbares Zeichen hinterlassen, nämlich die bekannte Schule der Medizin von Salerno, ein Zentrum der Kultur und Wissenschaft.Es genügt die Stadt zu verlassen und man erreicht das Meer, das dort eine schwindelerregende Schönheit besitzt. Von hier aus über Neapel bis hin nach Sorrento reist man entlang einer der spektakulärsten Küsten, mit traumhaften Buchten und atemberaubenden Panoramen.Im Süden von Salerno lohnt sich auch ein Stopp in der Ortschaft Paestum, nicht nur aufgrund des Meeres, sondern auch wegen des immensen Gutes an archäologischen Funden.
Pompeji
Pompeji ist eines der begehrtesten Reiseziele der ganzen Welt. Am 24. August 79 nach Christus wurde die Stadt durch einen Vulkanausbruch unsterblich gemacht. „Plinius – der Jüngere“ gibt uns in zwei seiner Briefe ein lebhaftes und dramatisches Bild der Tragödie: Es war ein Tag wie jeder andere in Pompeji. Jeder ging seinen üblichen Beschäftigungen nach als in den frühen Nachmittagsstunden plötzlich der Vesuv ausbrach. Es erhob sich sofort eine große, schwarze Wolke. Asche und Steine wurden zu Tal geschleudert. Die nahgelegne Stadt Ercolano wurde relativ schnell überschwemmt mit Schlamm und Lava, während für Pompejis Einwohner, die Schutz in ihren Häusern suchten, die schwefelhaltigen Gase tödlich waren. Diejenigen die versucht hatten zu flüchten wurden zumeist erschlagen von den Steinen die der Vulkan zu Tale schmiss.
Nach drei Tagen kehrte die Sonne zurück und schien über eine trostlose Ebene, die in sechs Metern Tiefe die einst blühenden Städte verbarg.Es brauchte 1700 Jahre bis die Stadt wieder ans Licht gebracht wurde. Pompeji ist eine zeitlose Stadt, die es uns erlaubt in eine längst vergangene Zeit zurückzusehen.
Kampanien kulinarisch genießen
Vor allem die Hauptstadt der Region hat der lokalen Küche ihren Stempel aufgedrückt und verleiht ihr so einen ganz besonderen Charakter, welcher sie in der ganzen Welt bekannt gemacht hat.
Es ist eine frohe und sonnige Art des Kochens, welche vor allem typische regionale Produkte verwendet. Dank des sonnigen Klimas wachsen hier die wohl schmackhaftesten und saftigsten Tomaten der Welt. Und auch wenn die Tomate keine neapolitanische Erfindung ist, ergibt ihre Verbindung mit den typischen Gerichten derart vorzügliche Delikatessen, dass man ihr zumindest die Ehrenbürgerschaft verleihen sollte.
Denken sie nur an die Pizza, die sich im 16. Jahrhundert rot färbte, als die Tomate importiert wurde. Noch heute erzählt man sich die Legende von dem Pizzaiolo der zu Ehren von Margherita von Savoyen ein Pizza mit den Landesfarben kreierte. Er belegte die Pizza mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Deren Namen, “Pizza Margherita“, hat bis heute überlebt.
Neapel ist auch die Heimat der Spaghetti. Hier ist man Meister im kochen und würzen dieses Nudelgerichtes. Spaghetti müssen im Salzwasser gekocht werden und sollen beim verspeisen noch bissfest sein.
Ein weiteres Prunkstück der Küche ist die Käseproduktion. Beliebt ist vor allem die Mozzarella, welche in Orten wie Battipaglia, Capua und Eboli traditionell aus Büffelmilch hergestellt wird.
Unter den Süßspeisen hat sich besonders die „pastiera“ (Ricottakuchen) behauptet, welche von hier aus in die ganze Welt geliefert wird. Auch der “babà“ (Hefekuchen), der zwar nicht hier seinen Ursprung hat, wurde so liebevoll interpretiert, dass es zu einem Emblem der Region geworden ist. Zudem sind auch die sfogliatelle (Mürbteigtaschen) gefüllt mit Ricotta sehr beliebt.