Eine Landschaft von wilder Schönheit, geschaffen vom Wind, dem Meer und dem Menschen. Die Küste der Insel ist steil und zackig mit felsigen Riffs (wie die bekannten Faraglioni). Die Riffs und die Höhlen sind Zeugen der Erosionsaktivitäten im Meer. Insgesamt zählt man auf Capri 65 Grotten, die bekannteste darunter ist die “Grotta Azzurra“. Durch deren Entdeckung im Jahre 1826 gelangte die Insel in den Blickpunkt des internationalen Tourismus. Seitdem ist Capri bis heute Urlaubsort für zahlreiche Reisende und Intellektuelle. Aber Capri ist seit jeher auch beliebt bei der High Society. Eine der ersten geschichtlichen Persönlichkeiten die von der Schönheit der Insel verzaubert wurde, war der römische Imperator Tiberius, der hier seine prächtige Villa erbauen lies. Später folgten ihm zahlreiche Persönlichkeiten des Jet Set wie etwa Jaqueline Kennedy, die hier den Trend setzte barfuss herum zu laufen, obwohl die Insel eigentlich bekannt ist für ihre Hanfsandalen.
Die Faraglioni(Klippen) und die Grotta Azzurra
Aus geographischer und geologischer Sicht, ist Capri die Fortsetzung von Sorrento, das nur 4 Seemeilen entfernt liegt. Die etwa 60 Meter lange und 25 Meter breite “Grotta Azzurra“ kann nur mit speziellen Booten besichtigt werden. In der Grotte und in den Bädern des Tiberius kann man noch Mauern aus der römischen Zeit sehen. Bekannt sind in Capri vor allem die drei Hauptfelsen: Der größte, "Stella" (deutsch: Stern, 109m, auch "Faraglione di terra" genannt), ist am nächsten an der Küste gelegen, "Scopolo" (deutsch: Klippe, 104m, auch "Faraglione di fuori" genannt) am weitesten entfernt. Zwischen diesen beiden befindet sich "Faraglione di mezzo" (deutsch: die mittlere Klippe, 81m) mit einem auf Meereshöhe gelegenem natürlichen Tunneldurchgang von 60m Länge, der auch von kleineren Booten durchfahren werden kann. Der Namen Faraglione leitet sich aus dem griechisches “pharos“ her, das Leuchtturm bedeutet. Tatsächlich wurden in der Antike nachts auf den Klippen Feuer entfacht um den Schiffen das navigieren zu erleichtern.
Zwischen Kunst und Natur
Die Inseln besteht aus zwei Gemeinden, Capri und Anacapri, und zwei malerische Ortschaften, Marina Grande (mit dem Hafen) und Marina Piccola. Von Marina Grande kommt man über eine Schwebebahn in nur wenigen Minuten nach Capri. Natürlich kann man den Weg auch zu Fuß zurücklegen, vorbei an Zitronenbäumen und Weinbergen in steilen Abhängen. Das Zentrum von Capri ist die Piazzetta, von der man ein herrliches Panorama genießt und die häufig von Prominenten und Wohlhabenden besucht wird. Besichtigen sollte man hier die barocke Kirche San Stefano aus dem XVII Jh. (sie wurde auf den Ruinen einer Kathedrale erbaut) und die Kartause von San Giacomo (in ihr werden wertvolle Kunstwerke aufbewahrt). Auf den Höhen von Santa Maria del Soccorso findet man die Ruinen der Villa Jovis (Auch Palazzo di Tiberio genannt). Sie stellen ein beeindruckendes Beispiel für die Pracht der romanischen Villen dar. Ganz in der Nähe davon liegen die Ruinen eines antiken Leuchtturms. Beeindruckend ist auch der Natursteinbogen an der Ostküste, der durch den Zusammenbruch einer Grotte entstand (wahrscheinlich schon in der Urgeschichte, als Capri noch an das Festland angeschlossen war) und von Wind und Regen entscheidend geformt wurde.
Von Capri aus führt ein weiterer Reiseweg nach Monte Solaro, das über eine Seilbahn oder zu Fuß erreicht werden kann. Der Hauptdarsteller dieser Ortschaft ist das Panorama, das vom Golf von Neapel bis zum Golf von Salerno reicht und die Ebene von Anacapri und die sorrentischen Halbinseln einschließt. Hier kann man aber auch das “Fortino di Bruto“ (Fort) aus dem 19. Jh. besichtigen, erbaut zur Zeit der Kämpfe zwischen Engländer und Franzosen. Entlang des Saumpfades der nach Monte Solaro führt, zweigt eine Straße in die Ortschaft Crocetta ab, die zum Wallfahrtsort S. Maria a Cetrella führt. Von Anacapri in Richtung Damecuta wandernd, kann man die Ausgrabungen von drei romanischen Villen besichtigen. Vom Turm von Damecuta, im Mittelalter zur Verteidigung der Küste erbaut, hat man einen herrlichen Ausblick auf Ischia, Procida und dem Golf von Neapel. Entlang der Straße die von Anacapri nach Capri führt, sollte man sich die Villa S. Michele ansehen, die von einem schwedischen Mediziner erbaut worden ist. Die Villa steht ganz in der Nähe einer Kapelle (die ebenfalls dem heiligen Michele gewidmet ist) und auf den Ruinen einer romanischen Villa.
Meer, Natur, Kultur und Shopping
Capri ist in aller Welt als Treffpunkt von berühmten Persönlichkeiten bekannt. Die Sonne, das Meer und die herrliche Naturlandschaft haben diesen Ort schon lange zu einem beliebten Urlaubsort des internationalen Jet Set gemacht. Zu den wichtigsten Veranstaltungen auf Capri gehört das “Capri, Hollywood International Film Festival“, das schon fast alle wichtigen Filmdarsteller zu Besuch hatte. Neben den vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten, dem Meer und der Natur, eignet sich Capri auch besonders gut zum Shopping. Zahlreiche typische Produkte können hier gekauft werden wie Bekleidungsstücke, Schmuck oder Parfüms. Aber man findet hier auch luxuriöse Boutiquen der edelsten Modehäuser.
Essen und Trinken
Die Küche von Capri vereint die bäuerlichen Traditionen mit denen der Seeleute. Außerdem sind auch die Einflüsse der Griechen und Römer erkennbar. Die bekanntesten Gerichte sind: le linguine allo scorfano (Pasta mit Skorpionfisch), Torta Caprese, die Ravioli Carpresi, Pasta e Cicechia (Hülsenfrucht), la Chiummenzana (Spaghetti mit frischen Tomaten) und das Caprilú (Mandelpasta mit Zitronen). Ebenso beliebt sind verschieden Liköre wie der Limoncello, der Finocchietto und der Laurino. Auf der Insel Capri gibt es zudem zwei große Weinhersteller, die erstklassigen Wein produzieren, Tiberio die Fratelli und la Caprese.