Es ist allgemein bekannt, daß Italien über den größten kunst- und kulturhistorischen Bestand der Welt verfügt. Die Kulturgüter Italiens befinden sich nicht nur in den großen Kunststädten, sondern breiten sich auf dem ganzen nationalen Gebiet aus, wie dies in keinem anderen Land der Fall ist. Ein Beweis dafür sind die Marken. Diese an Naturschätzen reiche und durch eine verschiedenartige Landschaft geprägte Region (auf der einen Seits das Adriatische Meer mit seiner flachen und sandigen Küste, die an manchen Stellen von steilen Küsten unterbrochen wird, auf der anderen Seite anmutige Felder auf sanften Hügeln, tiefe und geheimnisvolle Grotten, Natur- und Wildparks) wird durch Städte, Dörfer, Stadt- und Kirchenbauten von bedeutendem kunsthistorischem Wert bereichert. Ein Beispiel dafür ist der Dom von Ancona - Hauptstadt der Region und bedeutender Hafen der Adria - oder die Kathedrale von Pesaro. Ein großartiges Zeugnis der Renaissancebaukunst ist der Herzogspalastin Urbino. Wer im Sommer einmal nach Macerata kommt, sollte auf keinen Fall versäumen, an einer Theater- oder Musikvorstellung im Sferisterium teilzunehmen. In Ascoli Piceno werden die Architekturen des Mittelalters und der Renaissance (Kirche S. Francesco, Loggia dei Mercanti, Piazzadel Popolo usw.) sogar den unaufmerksamsten Besucher beeindrucken. In jedem noch so kleinen Ort dieser Region sind unzählige Kunstschätze verborgen. Es ist daher sehr schwer, den einen Ort zunennen, ohne dem anderen ungerecht zu werden. Dennoch möchten wir zumindest auf Recanati, Geburtsstadt des bedeutenden italienischen Dichters Giacomo Leopardi (1798-1837), hinweisen. Dem Besucher, der das Haus, in dem der Dichter seine Kindheit und Jugend verbrachte, betritt, wird es schwerfallen gleichgültig zu bleiben. Ein ähnliches Gefühl wird auch der Pilger beim Betreten des Heiligen Hauses von Loreto empfinden.