Zweitgrößte Stadt Siziliens bezüglicn der Einwohnerzahl, sie erstreckt sich über die gleichnamige Ebene, zwischen dem Ionischen Meer und den Ausläufern des Ätna. Das urnliegende Land, das durch die Vulkanausbrüche noch fruchtbarer ist, wird größtenteils mit Zitrusfrüchten kultiviert. Das enge Band der Stadt mit dem Vulkan ist auch an den Gebäuden sichtbar, von denen viele mit Lavasteinen erbaut sind.
Nach Thukydides wurde Katane von chalkidischen Kolonisten aus Naxos nach 729 v.Chr. gegründet, auf dem Hügel, der heute dei Benedettini heißt.
Im 7. Jh. gab der Gesetzgeber Charondas der Stadt eine von Mäßigkeit inspirierte politische Ordnung, in der Mitte zwischen Oligarchie und Demokratie. 476 wurde Catania von Hieron von Syrakus erobert: die Einwohner wurden verschleppt und kehrten erst 461 zurück.
Während der Punischen Kriege wurde es 263 v. Chr. von den Römern erobert und konnte einen bemerkenswerten Reichtum bis in die Kaiserzeit aufrecht erhalten. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches aufgrund der barbarischen Invasionen und nach der Eroberung durch Byzanz, wurde die Stadt von den Muselmanen besetzt, die mit der Rückverteilung der Ländereien fortfuhren und den Anstoß zur landwirtschaftlichen und Handelsaktivität gaben.
Ab 1071, nach der normannischen Eroberung, begann man mit dem Bau der Kathedrale und es formierten sich neue ländliche Siedlungskerne, von denen ein jeder einem Kloster vorstand. In der schwäbischen Epoche ließ Friedrich II. das Castello Ursino erbauen, als Abrundung seines Befestigungswerks in diesem Teil von Sizilien.
Mit dem Erscheinen der Aragonier in Catania, das oft zur Hofhaltung auserwählt wurde, gründete man das Siculorum Gymnasium, die erste und prestigeträchtige sizilianische Universität.
Der große Ätnaausbruch von 1669 und das schreckliche Erdbeben von 1693, das ganz Ostsizilien betraf und einen Großteil der Stadt zerstörte, vernichteten eine ohnehin schwierige Wirtschaft. Catania wurde wieder aufgebaut, es dehnte sich spürbar aus, bis es eine erneuten landwirtschaftlichen Krise erlag, von der es sich jedoch erholte. Es wurde dann im 19. Jh. zur Provinzhauptstadt ernannt und begann sich wieder in neue Gebiete auszudehnen, um das moderne Stadtbild zu erreichen, das es bis in unsere Tage aufweist.
Sehenswürdigkeiten
Das sogenannte Zentrum: dies war der Kern der antiken Stadt, hier erhebt sich auch die Kathedrale. Wir befinden uns auf der Piazza Duomo, die nach 1693 hier an Stelle der früheren "platea magna" entstand.
In ihrer Mitte steht der Elefantenbrunnen, Symbol Catanias, der von Gian Battista Vaccarini entworfen und im Jahre 1998 restauriert wurde: auf den Rumpf, der mit Putten und Flachreliefs geschmückt ist, setzte der Künstler einen Elefanten römischer Zeit, der gemeinhin "Liotru" genannt wird nach dem Namen eines catanesischen Zauberers Heliodoros oder Diodor, der in byzantinischer Zeit hier wirkte. Über dem Elefanten befindet sich ein ägyptischer Obelisk, der eventuell aus dem römischen Circus Catanias stammt.
Die Kathedrale wurde zwischen 1078 und 1093 von Graf Roger erbaut. Vom ursprünglichen Bauplan sind die Apsis und das Querschiff geblieben, das von zwei mächtigen Türmen flankiert ist (von denen die ersten architektonischen Ordnungen erhalten sind), die der Kirche das Aussehen einer ecclesia munita, also einer befestigten Kirche, verleihen.
Die Fassade, die reichlich mit Plastiken und Bildnissen geschmückt ist, wurde im 18. Jh. nach dem Entwurf Vacca- rinis geschaffen.
Die Kuppel wurde ebenfalls im 18. Jh. gebaut, der Glockenturm hingegen erst ein Jahrhundert später. Die Nordansicht zeigt ein Portal aus dem 16. Jh. von G.B. Mazzolo aus Carrara.
Das Innere besteht aus einem länglichen Körper, der in drei Schiffe unterteilt ist mit einem weiten Querschiff, das drei Apsiden aufweist. In der Nähe des Allerheilfgsten sind die Überreste der urspriinglich normannischen Kirche noch sichtbar.
Die Restaurierungsarbeiten der 50er Jahre haben die Stuckarbeiten der wandverkleidung, die im 19. Jh. angebracht worden waren, getilgt. Im linken Schiff gibt es interessante Gemälde: der Heilige Abt Antonio von Wilhelm Borremans (vierte Kapelle) und das Martyrium der Heiligen Agathe von Filippo Paladini (fünfte Kapelle). Die Kapelle des Kruzifixes, zur Linken des Querschiffs, bewahrt noch die Strukturen normannischer Zeit. Im Chorraum gibt es einige Fresken aus dem 17. Jh. zu sehen, unter anderem das in der Apsis mit dem Martyrium der Heiligen Agathe, ein Werk Gian Battista Corradinis.
Der hölzerne Chor mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Agathe ist von auffallendem Wert und wurde gegen Ende des 16. Jhs. nach einem Entwurf von Scipione di Guido geschnitzt. Zur Rechten des Chorraums befindet sich die Kapelle der Heiligen Agathe, die, abgesehen von einem kleinen, prächtig dekorierten Portal, auch die von Vincenzo Archifel gefertigte Silberurne bewahrt, in der die sterblichen Reste der Heiligen sind. In der Kapelle der Madonna, zur Rechten des Querschiffs, trifft man auf einige Königsgräber, wie z.B. das Grab Konstanzes, Ehefrau Friedrichs III. von Aragon. In einem römischen Sarkophag befinden sich die Überreste verschiedener aragonischer Könige, die in Catania gelebt hatten.
In der Sakristei, die 1675 erbaut wurde, sieht man ein Fresko, das den Ätnaausbruch von 1669 darstellt. Der Kirchenschatz enthält zahlreiche Werke von großem Wert, vor allem in Silber, unter denen sich besonders der Ann des Heiligen Georg (1576), die elegante emaillierte Büste von Cataldo sowie die Krone und die vergoldete und emaillierte Büste der Heiligen Agathe hervorheben.
Durch einen Eingang in der rechten Ecke der Fassade kann man die sogenannten Terme Achilliane aus römischer Zeit besichtigen, über denen die Kirche errichtet wurde.
An der nördlichen Seite der Piazza Duomo erhebt sich das Rathaus, ein Palazzo, der 1695 begonnen und im folgenden Jahrhundert vollendet wurde. Die Hauptfassade stammt von Vaccarini. Von hier aus, die Via Dusmet entlang, gelangt man zum Hafen, der nach dem von Palermo der zweitgrößte Siziliens ist, was die Intensität des Verkehrs angeht.
Auf der Südseite der Piazza del Duomo befindet sich das Seminario dei Chierici (Priesterseminar), das im 18. Jh. erbaut wurde. Es besitzt eine massive Fassade, die von Lisenen eingerahmt und mit enggesetzten Kragsteinen versehen ist, dekorierte Fenster und Portale sowie Balkone mit figurengeschmückten Konsolen. Im Seminario ist seit 2001 das Diözesamuseum untergebracht.
Zur Rechten des Seminario dei Chierici steht der Brunnen des Amenano, ein Werk des 19. Jh. von Tito Angelini. (Sofort danach öffnet sich die Piazza Alonzo di Benedetto, wo der Fischmarkt abgehalten wird, der sehreindrucksvoll und malerisch ist).
Auf der Via Dusmet befindet sich der Palazzo Biscari, ein prächtiges Beispiel eines Wohnsitzes des 18. Jhs., der von Vincenzo Paternò, dem Prinzen von Biscari, erbaut und im 18. Jh. restauriert wurde. Die Südwestfront, die der Küste zugewandt liegt, zeigt eine reichliche bildhauerische Dekoration von Putten, Girlanden und Grotesken. Auch der Festsalon ist reichlich mit Muschelwerk, Fresken und Spiegeln geschmückt, die die große Raffmesse der aristokratischen Gesellschaft Catanias des 18. Jhs. Bezeugen.
Zurückgekehrt nach Piazza Duomo zur Ecke Via Garibaldi Via Cristoforo Colombo stößt man auf den Palazzo Pardo, ein elegantes Gebäude des 18. Jhs.
Wenn man auf der Via Plebiscito weiterläuft, gelangt man zur Piazza Federico di Svevia, wo sich das Castello Ursino erhebt, ein mächtiges Gebäude, das Friedrich II. zwischen 1239 und 1250 erichten ließ. Es hat die typische Struktur der Befestigungsanlagen der schwäbischen Epoche, mit quadratischem Grundriß, der sich rings um einen Hof erstreckt und starke runde Türme aufweist.
In ihm hat das Städtische Museum seinen Sitz, das 1934 geschaffen wurde, indem man die Sammlung der Benediktiner mit der des Prinzen di Biscari vereinigte. Es enthält Werke von außerordentlichern Wert: eine ansehnliche archäologische Sammlung, mittelalterliche Kunstwerke, Werke des 16. Jhs., des weiteren Bilder von De Saliba, Novelli, Stomer, Paladini und anderen.
Gegenüber des Castello Ursino steht die Kirche San Sebastiano, die ein schönes Portal des 18. Jh. besitzt, das von der zerstörten Kirche San Nicola dei Trixini stammt.
Von hier aus biegt man in die Via Castello Ursino ein, wo man an der Ecke mit der Via Garibaldi auf die Kirche Santa Chiara trifft, ein Werk des Architekten Giuseppe Palazzotto aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs.
Charakteristisch für diese Kirche ist der weite achteckige Bogengang, der sie größtenteils umgibt. Im Innern gibt es ein Gemälde von Paolo Vasta, San Lorenzo, zu sehen, sowie eines von Olivio Sozzi, Immacolata, und ein erlesenes Kruzifix.
Zwischen der Via Garibaldi und der Via Sant'Anna ist in einem Palazzo des 18. Jh. das Haus Giovanni Vergas zu besichtigen. Es ist noch fast vollständig eingerichtet und für das Publikum alle Tage morgens geoffnet.
Folgt man der Via Garibaldi weiter, stößt man auf den Palazzo Trewhella aus dem 19. Jh.
Dahinter steht die Kirche Santa Maria dell'Aiuto, die aus einem einzigen Schiff besteht und deren Fassade reich mit Plastiken geschmückt ist (18. Jh.).
Wieder in der Via Garibaldi, weiter vom, befindet sich die bourbonische Kaserne, ebenfalls 19. Jh., die heute eine Tabakfabrik beherbergt.
Die Via Garibaldi endet mit der Porta Garibaldi, die früher Ferdinanda hieß und die 1768 anläßlich der Hochzeit Ferdinands mit Maria Karolina von Österreich errichtet wurde.
Sie wurde nach Plänen der Architekten Franceso Battaglias (zuständig für die innere Gestaltung) und Stefano Ittars (für den äußeren Teil, der elegant geschmückt ist) realisiert.
Von der Via Garibaldi aus, der Via Plebiscito folgend, entlang der Ausfallstraße, die 1674 auf den Lavarinnen des Ätnaausbruchs von 1669 entstand, trifft man auf die lange Achse des Corso Vittorio Emanuele, der die Stadt von West nach Ost durchläuft und an der Piazza Duomo endet.
Dem Corso, wie er einst genannt wurde, zugewandt liegen einige Palazzi (Gravina, Valdisavoia), die den hohen Stellenwert des barocken Catania offenbaren.
Es ist ratsam, in diesem Teil der Stadt die nahegelegene Piazza Dante aufzusuchen, wo sich der große Komplex des Benediktinerklosters erhebt, einem der imponierensten Europas: er erstreckt sich über eine Fläche von 100.000 m und ist heute Sitz der Philosophischen Fakultät der Universität von Catania.
Das Ursprungsprojekt (1703) wurde Antonio Amato anvertraut, der im Folgenden von den besten Namen der lokalen Architektur abgelöst wurde: Di Benedetto, Palazzotto, Battaglia, Vaccarini, Ittar.
Das Konvikt erstreckt sich im Umkreis der beiden Kreuzgänge. Die Ostund Südfassade sind zwei prächtige Beispiele des catanesischen Barock, mit Ausschmückungen, Steinmetzarbeiten, Kragsteinen und kostbaren Kapitellen. Der erste Kreuzgang hat eine eher klassizistische Struktur mit vollen Rundbogen; der zweite ist elegant und bewegt gestaltet und nimmt die typischen Motive des catanesischen Barock wieder auf.
Im nördlichen Flügel des Konvikts ist die Bibliothek mit ihren eleganten Regalen untergebracht, ein Werk G.B. Vaccarinis. Die Deckenfresken wurden von G. B. Piparo geschaffen und stellen den Triumph lies Glaubens sowie die Kardinal- und Theologischen Tugenden dar. Der Bestand der Bibliothek ist reich an wertvollen Bänden.
Die Kirche ist San Nicolò geweiht und hat eine sehr plastische Fassade. Das Innere wurde später erweitert, es wird von mächtigen Pfeilern beherrscht und seine Gewölbe rühmen sich der Schwülstigkeit. Die interessantesten Werke sind das Martyrium der Heiligen Agathe von Mariano Rossi aus dem 18. Jh., das Martyrium des Heiligen Andreas von Ferdinando Boutard aus dem 18. Jh. und zahlreiche andere Gemälde aus dem 18. Jh. Entlang der Wände des Chorraums befindet sich ein wunderschön geschnitzter Chor und in der Apsis eine vergoldete Orgel, ein Werk Donato del Pianos von 1755. Die Sakristei am Ende des Kirchenschiffes ist reichlich mit erlesenen Dekorationen ausgeschmückt. Bemerkenswert sind auch die Schränke, die mit vollkommenen kleinen hölzernen Statuen verziert sind.
Wieder auf dem Corso treffen wir auf die Kirche Sant'Agostino aus dem 18. Jh., die monumental und dekorativ gestaltet ist und nach dem Entwurf Francesco Battaglias errichtet wurde; fertiggestellt wurde sie von Stefano Ittar. In ihr sind einige Gemälde von Olivio Sozzi erhalten und eine Madonna mit dem Heiligen Johannes von Sebastiano Conca aus dem 18. Jh.
Von hier aus, sich zur Via Trinità wendend, kann man die Überreste des Forum Romanum und des römischen Theaters sehen, das gemeinhin als griechisch definiert wird. In der Nähe befindet sich das Odeon, ein halbrundes Gebäude, das ebenfalls für öffentliche Aufführungen benutzt wurde.
Folgt man der Via Rotonda, gelangt man zur Kirche Santa Maria della Rotonda, die an der Stelle erbaut wurde, wo sich in römischer Zeit ein Thermalgebäude befunden hatte.
Zurück auf dem Corso Vittorio Emanuele geht man bis zum Palazzo Gravina-Cruyllas weiter, der ein schönes mit Kragsteinen versehenes Portal aufweist und das Bellini-Museum beherbergt. Hier kann man einige Reliquien bewundern, Dokumente und Objekte, die Vincenzo Bellini gehörten, unter anderem das Cembalo, auf dem der Musiker 1832 in Catania seine Norma ausführte.
In diesem Gebiet sind auch die repräsentativsten religiösen Gebäude zu finden: die Kirche San Francesco auf der gleichnamigen Piazza, wo eine Kopie des Spasimo (Der Schmerz Siziliens) von Raffael bewahrt ist, die Jacopo Vignerio 1541 ausgeführt hat, sowie einige feine Gemälde des 18. Jh.
Voe der Kirche steht das Denkmal für Kardinal Dusmet ( 1816-1894 ), das 1935 nach dem Entwurf von Raffaele Leone errichtet wurde und die Statue von Silvestro Cuffaro sowie die Hochreliefs von Mimmo Maria Lazzaro.
Nun biegt man in die Via Crociferi ein, die im 18. Jh. trassiert wurde. Ihr sollte man einen friedlichen Besuch in den Stunden des gemäßigten Verkehrs abstatten, weil sie eine der faszinierensten Stätten des Barock (nicht nur des sizilianischen) darstellt.
Im unteren Teil der Straße befindet sich der Gebäudekomplex San Benedetto, der aus der Kirche und den Gebäuden der großen Abtei besteht (von Francesco Battaglia geschaffen) sowie der kleinen Abtei (eventuell von Vaccarini); er erstreckt sich über beide Seiten der Straße und beide Teile sind über einen Bogen San Benedetto verbunden.
Die Kirche aus dem frühen 18. Jh. besteht aus einem einzigen Schiff und ist prächtig mit Stuckarbeiten und Fresken von Giovanni Tuccari (1726) ausgeschmückt, die das Leben des Heiligen Benedikt und seine Herrlichkeit darstellen. Bemerkenswert sind auch der Hauptaltar und der Boden mit Marmoreinlegearbeiten.
Dahinter steht der Palazzo Asmundo, der der gleichnamigen Piazza zugewandt ist. Er ist ein bemerkenswertes Beispiel für die aristokratische Architektur des 18. Jh.
Nebend San Domenico befindet sich die strenge Kirche San Francesco Borgia, die am Ende des 18. Jh. nach einem Plan von Frà Angelo Italia erbaut wurde. Das Innere besteht aus drei Schiffen. Die Fresken der Kuppel mit der Geschichte der Gesellschaft Jesu' sind von Olivio Sozzi.
Es folgt das Jesuitenkolleg (Heute eine Kunstschule) und gegenüber steht die Kirche San Giuliano, eines der höchsten Barockgebäude Catanias. Sie wurde im 18. Jh. nach einem Entwurf Gian Battista Vaccarinis erbaut, mit einer nach außen gewölbten maßvollen Fassade. Elegant ist der Fußboden mit marmornen Einlegearbeiten im Innern. Der Hauptaltar ist ein bewundernswertes bildhauerisches Werk aus wertvollen Marmoren und vergoldeter Bronze. Interessant ist auch die Skulpturengruppe der Kreuzigung und ein Gemälde von Olivio Sozzi: die Gnadenreiche Madonna und die Heiligen Josef und Benedikt.
Läuft man die Via Crociferi hinauf, kann man an der Ecke zur Via Cappuccini die Überreste der Befestigungsanlage sehen, die Karl V. 1556 erbauen ließ. In ihr ist das barocke Heiligtum Sant'Agata al Carcere enthalten, die auch noch Strukturen aus dem 15. Jh. aufweist: sie heißt so, weil der Legende nach die Heilige hier eingekerkert wurde.
Über dem Hauptaltar hängt eine bemerkenswerte Bildtafel des 16. Jhs., das Martyrium der Hlg. Agathe, die mit "Bernardino Niger grecus" signiert ist. Es sind auch einige Reliquien der Heiligen erhalten geblieben: zwei Lavaplatten, von denen auf einer die Fußabdrücke der Heiligen zu sehen sein sollen, sowie der Deckel des Sarges, der ihren Leichnam enthielt.
Ein kleiner Raum aus römischer Zeit, den man durch eine kleine Tür betritt, ist der Legende nach das Gefängnis der Heiligen vor ihrem Martyrium gewesen.
Dahinter steht die Kirche Sant'Agata la Vetere ist eine Konstruktion des 19. Jhs., sie wurde an Stelle einer alten frühchristlichen Basilika errichtet. Interessant sind ein Gemälde von Giuseppe Sciuti, die Madonna mit Kindern (1898) am zweiten Altar links und der Sarkophag römischer Zeit am Hauptaltar.
An der Ecke zur Via Maddalena ist das Conservatorio della Purità aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs.
Es hat eine glatte, strenge Fassade, die dazugehörige Kirche della Purità mit nach außen gewölbter Fassade wurde im 18. Jh. nach einem Plan Antonino Battaglias errichtet.
Der Via Maddalena zugewandt liegt das Dominikanerkonvikt, das eine Bibliothek mit wertvollen Texten des 16. und 17. Jhs. besitzt.
Die Kirche San Domenico aus dem 18. Jh., ist mit zwei Statuen des San Domenico und des San Vincenzo Ferreri geschmückt.
Seitlich sieht man ein kleines barockes Portal, das reich verziert ist. Im Innern befindet sich ein Gemälde von Olivio Sozzi, das denHeiligen Vinzenz Ferrer darstellt, der ein Kind auferweckt. Weiterhin gibt es eine Statue von Antonello Gagini, die Madonna mit dem Kind, zu bewundern.
Man geht weiter zur Via Androne und trifft auf die Villa Majorana mit ihren verfeinerten Formen, sie wurde zwischen 1911-13 vom Architekten Francesco Fichera erbaut.
Man geht weiter aufwärts bis zur Ecke der Via Regina Margherita, wo die Kirche Santa Maria di Gesù steht, die beim Erdbeben von 1693 zerstört und erst in den ersten Jahren des 18. Jhs. Wieder aufgebaut wurde.
Folgt man der Via Regina Margherita weiter, erreicht man die Piazza Roma, wo das Denkmal Umbertos I. steht, das Mario Rutelli geschaffen hat; gegenüber ist der Eingang zur Villa Bellini, einst privat, heute ein öffentlicher Garten von außergewöhnlicher Schönheit.
Die Viale Regina Margherita stößt auf die lange Achse der Via Etnea, die seit dem 18. Jh. existiert: sie durchläuft die ganze Stadt von Nord nach Süd und endet schließlich an der Piazza Duomo.
Auf der Piazza Stesicoro steht ein Denkmal Vincenzo Bellinis von Giulio Monteverde, das 1880-82 entstand.
Gegenüber sind die Überreste eines römischen Amphitheaters aus dem 2. Jh. v. Chr. zu sehen. Es besteht aus mit Marmor verkleidetem Lavastein und wurde 1999 für den Publikumsverkehr geöffnet. Am Ende der Piazza erhebt sich die Kirche San Biagio, die auch Sant'Agata alla Fornace heißt, weil man annimmt, daß hier das Martyrium der Heiligen Agathe seinen Lauf nahm.
Die Kirche, die aus einem einzigen Raum mit typisch neoklassizistischem Aussehen besteht, wurde zu Beginn des 19. Jhs. vom Architekten Antonino Battaglia realisiert. Die Piazza wird abgeschlossen vom alten Hospital San Marco (1724) und dem Palazzo Paternò del Toscano, der 1870 errichtet wurde.
Von der Piazza Stesicoro geht man die Via San Gaetano alla Grotta aufwärts bis zur gleichnamigen Kirche, danach erreicht man die Piazza Carlo Alberto, wo sich das Heiligtum del Carmine befindet, das nach 1729 erbaut wurde.
Die Fassade ist monumental gestaltet mit zwei mächtigen hervorspringenden Halbsäulen. Im Innern finden sich interessante Gemälde des 18. Jhs. sowie ein Bild der Madonna del Carmelo von Andrea Pastura aus dem Jahre 1501.
Von hier aus geht man die Via Etnea weiter hinauf bis zur Kreuzung mit der Via Di Sangiuliano, wo sich die sogenannten 4 Ecken (Quattro Canti) befinden, deren Konstruktion der Bauplan des Herzogs von Camastra vorsah, der nach dem Erdbeben von 1693 angenommen wurde.
Kurz bevor man den Dom erreicht, an der Ecke zur Via Etnea, an den Palazzi Gioeni und La Piana vorbei, trifft man auf die Stiftskirche Collegiata, die vom Architekten Angelo Amato nach Plänen von Angelo Italia erbaut wurde.
Die Fassade, frei nach Phantasie reich geschmückt, ist ein Werk Stefano Ittars. Das Innere, das aus drei Schiffen besteht, zeigt Fresken Giuseppe Sciutis sowie einige Gemälde, unter anderem Sant'Apollonia von Olivio Sozzi aus dem 18. Jh.
Weiter vorne liegt der Palazzo dell'Università aus dem 18.-19. Jh., an der Stelle, wo einst der Sitz der Almo studio war, die Alfons der Großmütige 1444 gegründet hatte.
Auf dem Corso links, neben dem Dom, erhebt sich die Kirche Sant'Agata, ein Werk G. B. Vaccarinis aus dem 18. Jh.
Auf der gleichnamigen kleinen Piazza steht die Kirche San Placido aus dem 18. Jh. Die Fassade ist ein Werk Stefano Ittars und zeigt die erlesene typische Eleganz des catanesischen Barock.
Überquert man nochmals den Corso Vittorio Emanuele bis zur Piazza Bellini, stößt man auf das Massimo-Bellini- Theater, ein Werk Carlo Sadas, der dazu frühere Projekte anderer Architekten vereinigte und verwendete.
Das Theater wurde 1880 mit der Aufführung der Norma von Vincenzo Bellini eingeweiht. Zwischen der Via Teatro Massimo und dem Corso Vittorio steht das Collegio Cutelli, das der Architekt Francesco Battaglia mit einer Fassade von Stefano Ittar im 18. Jh. erbaute.
Im letzten Abschnitt des Corso steht der Palazzo Reburdone, der 1776 nach einem Entwurf von Francesco Battaglia erbaut wurde. Er besitzt einen Hof mit einer doppelter Loggia, die kraftvoll und massiv gestaltet ist. Die Salons im Innern sind elegant geschmückt.
Der Corso endet mit der Piazza dei Martiri, in deren Mitte sich eine Säule mit Statue der Heiligen Agathe erhebt, die der Senat 1743 nach der überwundenen Gefahr der Pest gewünscht hatte.
Im Palazzo Bonaiuto auf der gleichnamigen Piazza ist eine kleine dreichorige Kapelle aus byzantinischer Zeit enthalten.