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Agrigent/Agrigento

Die antike Stadt, die von den Griechen Akragas und von den Römern Agrigentum genannt wurde, woher auch der heutige Name stammt, der ihr im Jahre 1927 verliehen wurde, lag auf einem Hochplateau, von dem aus man eine herrliche Aussicht hatte.
Im Norden wurde sie von zwei Hügeln begrenzt, die Akropolis bildeten, sie heißen Rupe Atenea und Colle di Girgenti.
Im Süden reichte sie bis zu dem sogenannten Tempelhügel, der diesen Namen erhalten hatte, weil sich auf ihm verschiedene Ausgrabungen und vor allem die Überreste von sieben der insgesamt zehn oder noch mehr antiken Tempeln befinden, die uns von dieser prachtvollen griechischen Stadt erhalten geblieben sind.
Wegen verschiedener glücklicher Umstände konnte sich die Stadt zu außergewöhnlicher Blüte entfalten.
Die Herrschaft der beiden Tyrannen Phalaris und Theron, die nichts miteinander gemein hatten, waren in gleichem Maße für das Schicksal Agrigents während der ersten beiden Jahrhunderte seines Bestehens bestimmend, und so stellte sich die Stadt bald auch den ausländischen Besuchern in einem herrlichen Licht dar.
Und so lobpries Pindar etwa 490 v. Chr ., als die meisten Tempel noch gar nicht erbaut waren, die herrliche Stadt und bezeichnete sie als "die Freundin der Pracht", "die schönste Stadt aller Sterblichen" und den "heiligen Sitz von Persephone", der Göttin also, die zusammen mit ihrer Mutter Demeter in dieser Gegend stark verehrt wurde.

Sehenswürdigkeiten
Oben auf der Rupe Atenea wurde bereits bei der Gründung der Stadt den zwei aus Rhodos stammenden Schutzgottheiten Zeus Atabirios und Athena Polias ein Heiligtum geweiht. Polybios berichtet noch von diesem Heiligtum, aber es ist nichts von ihm übrig geblieben.
An der Ostflanke des Felsens befinden sich heute mehrere sehenswerte Bauten: der Demeter-Tempel (das, was von dem Tempel übrig geblieben ist, wurde in die mittelalterliche San Biagio-Kirche eingebaut); das Felsheiligtum der Demeter und der Persephone, in dem der Kult des Wassers praktiziert wurde, das zwei natürlichen Grotten entsprang; das Tor I der alten Befestigungsanlagen.
Etwas davon entfernt befindet sich das zangenförmige Bollwerk, das aus zwei im rechten Winkel aufeinandertreffenden Mauem besteht, die keilförmig ineinandergreifen.
In Richtung Süden kommt man zu einer Senke, wo sich das Tor II, das sogenannte Gela-Tor befindet, durch das eine durch das Akragas-Tal verlaufende Straße in die Stadt führte. Horizontal unter der Senke wurden kleine "Bothroi" (Gebetsgraben) und eine Feuerstätte entdeckt. Dies alles sind typische Elemente eines Felsheiligtums des chtonischen Kultes, das sicherlich mit dem archaischen San Bagio-Felsheiligtum in Zusammenhang stand.
Von hier aus ist die neue Straße, die zum Tempel der Hera Lakinia führt, leicht zu erreichen. Kurz bevor man zu ihm kommt, sieht man auf der linken Seite eine kleine Basilika mit typisch römischen Charakteristiken, an der zwei symmetrisch angeordnete Gräber liegen, die eventuell eine memoria martyrum der aus Agrigent stammenden heiligen Märtyrer Peregrinus und Libertinus sein könnten.
Schließlich kommt man zu dem alleinstehenden, mächtigen Tempel der Hera Lakinia, der an der höchsten Stelle auf dieser Seite des Tempelhügels liegt und aus der Zeit zwischen 460 und 450 v. Chr. stammt.
Der Tempel ist als Peripteros (mit umlaufendem Säulengang) mit Cella, sechs Säulen, auf Stylobat (Grundfläche) mit vier Stufen angelegt. Die Cella (Hauptraum) ist mit Pronaos (Vorhalle), Opisthodomos (Raum hinter der Cella) und Naos (Kultbildraum) in drei Teile geteilt.
Gegenüber in Richtung Osten sind die Überreste des Opferaltars. Er liegt außerhalb des Tempels, wie es für den Kult der griechischen Gottheiten vorgeschrieben ist. Westlich des Tempels gibt es ein Tor in der Befestigungsmauer, durch das eine Straße führt, die ebenfalls nach Gela geht.
Eine neue Straße verläuft an der gesamten Ostseite des Tempelhügels entlang. Im ersten Abschnitt sieht man auf den ersten 150 Metern auf der linken Seite die Überreste der alten Befestigungsanlagen, die durch Nischen der frühchristlichen und byzantinischen Nekropole unterbrochen werden. Am Ende der heidnischen Herrschaft wurde sie hier angelegt und schnell erweitert.
Kurz bevor man zum Concordia-Tempel kommt, liegt auf der rechten Seite das Antiquarium des frühchristlichen Agrigent. Durch die große Sorgfalt bei der Einrichtung kommt die Problematik gut zum Ausdruck.
Endlich erreicht man den Concordia-Tempel: er ist der am besten erhaltene dorische Tempel der griechischen Welt. Er wurde zwischen 450 und 440 v. Chr. erbaut, und ist wegen seiner Formen und Proportionen ein stilistisches Meisterwerk. Der Grundriß entspricht dem des Tempels der Hera Lakinia. Man weiß heute nicht genau, wem er geweiht war. Seinen Namen erhielt er von einer aus der römischen Epoche stammenden Inschrift, die in der Nähe gefunden wurde. Es liegt jedoch kein Beweis dafür vor, daß diese für den Tempel bestimmt war.
Der Tempel wurde am Ende des 6. Jhs. n. Chr. erheblich umgebaut, als der Bischof Gregorius die Kathedrale von Agrigent hierher verlegen ließ. Daher stammen auch die wunderschönen Bögen, die Mauern der Cella durchbrechen.
Wenn man weiter in Richtung Westen geht, kommt man zu der Stelle, an der Park der Villa Aurea beginnt. Auf dem nördlichen Gebiet erstreckt sich eine große Grabstadt, deren Gräber "sub divo", d.h. unter freiem Himmel gelegen sind. Sie gehören zu der frühchristlich-byzantinischen Nekropole.
Die Katakomben sind unter dem Namen Fragapane-Grotten und Giambertoni-Nekropole bekannt. Letztere ist ein Zipfel der römischen Nekropole, die bei jüngsten Ausgrabungsarbeiten auf der Südseite des Tempelhügels, der sogenannten San Gregorio-Ebene, entdeckt wurde.
Wenn man an der Villa Aurea vorbeigegangen ist, kommt man zum Herkules oder Herakles Tempel, der etwa 510 v. Chr. erbaut wurde und somit der älteste Tempel von Agrigent ist. Von ihm sind die im Jahre 1924 wieder aufgebauten acht Säulen der Südseite erhalten.
Er war ein sechssäuliger Peripteros, hatte aber - und dies ist ein Beweis für sein Entstehungsjahr - auf den Längsseiten fünfzehn Säulen. Die Ruinen der Cella zeigen klar und deutlich, daß er bei einem Erdbeben zerstört worden ist. An der Ostseite befinden sich die Überreste des Altars. Der IV. Verres-Rede von Cicero können wir eindeutig entnehmen, daß der Tempel Herakles geweiht war.
Ein bißchen weiter vorne biegt die neue Nationalstraße nach links ab und führt durch das Tor IV in Richtung Emporium und San Gregorio-Ebene vom Tempelgebiet weg. Die Byzantiner nannten dieses Tor "Aurea", weil es besonders wichtig war.
Auf der linken Seite befindet sich ein Grabmal, das fälschlicherweise als das Grab des Theron bezeichnet wird. Es besteht aus zwei übereinanderliegenden Teilen, einem fast kubischen Podium mit quadratischem Grundriß und einer Art Tempel mit nachgemachten Toren dorischer Struktur und ionischen Ecksäulen. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hatte das Gebäude noch eine dritte Etage in Form einer Kuppel.
Am Ende der Ebene liegt auf der rechten Seite des San Biagio-Flusses der Tempel des Asklepios oder Askulap. Bei den Überresten des Tempels befindet sich auch ein scheinbar dorisches Gebäude, das aus Pronaos und Cella sowie einem falschen Opisthodomos besteht, aus dessen Ostseite zwei Halbsäulen mit dorischen Kannelüren (Rillen) hervorragen, die zwischen zwei starken Ecksäulen angebracht sind, die das Aussehen und die Funktion einer Ante (pfeilerartig ausgebildete Stirn einer Mauer) hatten. Das Gebäude stammt etwa aus der zweiten Hälfte des 5. Jhs. n. Chr.
Der Herkulestempel grenzt im Norden an einen modernen Parkplatz, der sich teilweise auf dem Gebiet der antiken Agorà, d.h. des Forums befindet. An diese grenzen sowohl der große, für das Opfer von hundert Stieren vorgesehene Opferplatz (Hekatombe), als auch der Tempel des Olympischen Zeus, eines der größten Bauwerke der griechischen Architektur. Seine Grundfläche beträgt 112,60 x 56,30 m. Die Bewohner Akragas schenkten diesen Tempel dem Göttervater, nachdem sie in Himera im Jahre 480 v. Chr. den großen Sieg über die Karthager errungen hatten. Seine Formen sind einzigartig.
Er ist ein Pseudoperipteros, der anstatt von einem normalen Peristyl (Säulenhalle) von einer völlig geschlossenen Außenwand umgeben wurde, aus der Halbsäulen emporragen (7 x 14). Zwischen diesen stehen überlebensgroße Atlanten (7 ,65 m), die sogenannten Telamonen (Träger), die in der Mitte von fentsterähnlichen Nischen standen und, 38 an der Zahl, das schwere Gewicht des Gebälks zu tragen vermochten. Dieser Tempel wurde bei dem Erdbeben zerstört, dem auch der Herakles-Tempel und mit t großer Wahrscheinlichkeit die Tempel von Selinunt zum Opfer fielen. Heute sind lediglich ein Haufen Trümmer übriggeblieben, nachdem in der Mitte des 18. Jhs. die Bauarbeiten an den Molen des in der Nähe gelegenen Porto Empedocle durchgeführt wurden. In der Mitte der ehemaligen Cella ist die Nachahmung eines Telamons aufgestellt, das Original befindet sich im Museum.
Ein Decumanus (von Ost nach West) verläuft in Richtung Süden zu dem erst vor kurzem ausgegrabenem Tor V der Befestigungswallanlage. Er grenzt auch den Tempel des Zeus von dem heiligen Bezirk der chtonischen Gottheiten ab, der wohl von den Tempeln Agrigents am bekanntesten ist. Die chtonischen oder Erdgöttinnen sind Demeter und Persephone. Von ihren Heiligtümern sind eine malerische Gruppe von vier Säulen und Teile des auf ihnen liegenden Gebälks übrig. Sie wurden in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts wieder aufgebaut, als der den Erdgöttinnen geweihte Tempel fälschlich als Kastor und Pollux-Tempel oder Dioskuren-Tempel bezeichnet wurde. Die ersten Tempelgrundrisse stammen aus der ersten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr.
Zu der gesamten Anlage gehören zahlreiche Altäre und Feuerstätten, Kultstätten unterschiedlicher Form und Größe, Grundmauern unvollendeter Tempel und Gebetsgräben, aus denen eine große Anzahl von vornehmlich aus Terracotta gefertigten Opfergaben stammt. In der Mitte des 5. Jhs. gab es hier sicherlich zwei nebeneinander liegende Tempel, die wie in einem ähnlichen Heiligtum von Syrakus den beiden Fruchtbarkeitsgöttinnen Demeter und Persephone geweiht waren. Wahrscheinlich stammt der dritte Tempel aus hellenistischer Zeit, dessen Überreste sich im Sildteil des heiligen Bezirks befinden. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Tempel L. Ein breiter und tiefer Einschnitt, an dessen Ende wahrscheinlich das uns von Diodor beschriebene Schwimmbad, die sogenannte Colymbetra gelegen war, teilt den Tempelhügel von einem anderen, ihr gegenüberliegenden Felsen ab. Der Zugang zu ihr ist ziemlich schwierig.
Man kann hier die Überreste, d.h. zwei Säulen und den Grundriß, des Tempels des Vulcanus besichtigen. Es handelt sich hierbei wiederum um einen dorischen Tempel kanonischer Form, einen sechssäuligen Peripteros, an dessen Längsseiten sich 13 Säulen befinden. Er wurde im letzten Drittel des 5. Jhs .v. Chr . an einer Stelle erbaut, wo sich zuvor ein archaisches Heiligtum befunden hatte, von dem interessante Elemente der polychromen Deckenverzierung stammen, die heute im Archäologischen Museum ausgestellt sind.
Wenn man den Tempelhügel (Weltkulturerbe Unesco 2001) verläßt, kommt man auf der Nationalstraße direkt in die Moderne Stadt. Etwa ein halb Kilometer von hier entfernt, erreicht man nach einer Reihe von Kurven ein rechter Hand liegendes Tor, durch das man zu der hellenistisch-römischen Wohnstadt gelangt. Das Ausgrabungsgebiet trägt diesen Namen, weil die hier gefundenen Bauten erwiesenermaßen auf bereits vor ihnen im 3. Jh. v. Chr. existierenden Gebäuden entstanden sind. Und eben in diesem Gebiet bekam man im Jahre 1960 zum ersten Mal eine Vorstellung davon, wie die Struktur eines antiken Wohngebietes angelegt war.
Das Gebiet ist in vier parallel angeordnete Teile gegliedert, die im Norden an den Decumanus grenzen, der sich wahrscheinlich auf diesem Teil der heutigen Staatsstraße befunden hat. In den Stadtteilen sind etwa zwanzig Behausungen unterschiedlicher Herkunft (hellenistisch, italisch, gemischt) und einige Werkstätten.
Besonders vielfältig sind die Fußbodenmosaike. Tier, Blumen und geometrische Motive wurden hier zu verschiedenen Zeiten von fähigen Künstlern und Kunsthandwerkern in Form von Mosaiken dargestellt. Bemerkenswert ist auch die große Anzahl der Brunnen, Zisternen, Abflüsse und Abwasserkanäle, die ebenfalls erkennen lassen, welche eine hohe Stufe die Zivilisation der antiken Stadt bereits erreicht hatte.
Wenn man wieder zur Straße zurückkehrt, kommt man auf der linken Seite über einen Treppenaufstieg zur San Nicola-Kirche. Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht über den Tempelhügel. Die Kirche, deren Ursprünge bis in die normannische Epoche zurückverfolgt werden können, stammt in ihrer heutigen Form aus der Zeit der Zisterzienser, die sie im 13. Jh. im romanisch- gotische Stil errichteten, wobei sie von den klassischen Bauten stammende Materialien verwendeten, was der Kirche ein ganz besonderes Aussehen verleiht. Das Innere besteht aus einem Kirchenschiff, das ebenso wie die Außenmauern an drei Seiten von einem Gesims umgeben ist. In der Kirche befindet sich der berühmte Phädra-Sarkophag, ein meisterhaftes Werk der antiken Bildhauerkunst, auf dessen vier Seiten der Mythos des Hippolytos dargestellt ist (römisches Werk aus dem 2.-3. Jh.n.Chr.) sowie der Herr des Schiffes, ein Kruzifix, das Thema einer Novelle und eines Schauspiels von Pirandello ist.
Auf dem hinter der Kirche liegenden Grund wurde am Anfang der hellenistischen Zeit ein sogenanntes Ekklesiasterion in den Felsen gehauen, dessen Form an ein griechisches Theater erinnert. Das Ekklesiasterion entspricht dem Comitium, in dem die Volksversammlungen abgehalten wurden. Einige Jahrhunderte später wurde es nicht mehr benutzt und westlich von ihm erbaute man einen kleinen, eleganten Tempel, der aus einer einfachen, auf einem Hochpodest gelegenen Prostyl-Cella bestand. Das Bauwerk wird Oratorium des Phalaris genannt.
Empfehlenswert ist es, sich an diesem Punkte der Besichtigung das Regionale Archäologie-Museum anzuschauen, das gut in das Stadtbild Agrigents eingegliedert wurde und sich seit seiner Entstehung im Jahre 1967 an dieser Stelle befindet. Es ist das wichtigste und größte archäologische Museum von Mittel - und Südsizilien, d.h. also von jenem Teil der Insel, dessen Hauptstadt und Bezugspunkt lange Zeit Agrigent war. Die wissenschaftliche Klassifizierung und Anordnung der Ausstellungstücke wurde mit großer Sorgfalt durchgeführt.
Insgesamt gibt es 19 Säle. Saal 1: Dokumentation über die archäologischen Untersuchungen des antiken Akragas. Saal 2: Vor und frühgeschichtliche Funde aus der prähellenistischen Zeit. Saal 3: Griechische Vasen, die chronologisch vom 6. bis 4. Jr. v. Chr. aufgestellt sind und aus den verschiedenen Nekropolen der Stadt stammen sowie die Skulptur eines Kriegers. Saal 4: Fragmente von verschiedenen Tempeln. Saal 5: zahlreiche Opfergaben von verschiedenen Heiligtümern und verschiedenen Epochen aus dem Gebiet von Agrigent. Saal 6: Rekonstruktionsvorschläge verschiedener Forscher für den Tempel des Olympischen Zeus sowie der aus dem Tempel stammende, aufgerichtete Telamon. Saal 7: Grabungspläne und Funde aus der hellenistisch-römischen Stadt. Saal 8: Fragmente mit verschiedenen Inschriften. Saal 9: Griechische, römische und normannische Münzsammlung. Saal 10: Griechisch-römische Skulpturen, von denen der berühmte Ephebe von Agrigent besonders sehenswert ist. Saal 11: Funde aus den verschiedenen Nekropolen. Säle 12 und 13: Funde aus der Frühgeschichte Agrigents vor der griechischen Stadtgründung. Saal 14: Schöne Funde aus Heraklea Minoa und anderen Stätten der Provinz Agrigent. Saal 15: Dokumentation über die antike Stadt Gela. Säle 16 und 17: verschiedene Funde aus dem Gebiet von Caltanissetta. Saal 18: verschiedene Kleinfunde. Saa119: noch nicht eingeordnete Funde.
Und nun kommen wir in die moderne Stadt oder besser gesagt in einen Teil von ihr und zwar auf den Girgenti Hügel, auf dem sich während des Niedergangs des antiken Akragas anfänglich nur arabisch-normannische Kirchen befanden, wo sich dann aber während des Mittelalters bis ins 19. Jh. das alte Girgenti ausdehnte.
Durch die Porta di Ponte kommt man in die Stadt. An ihr beginnt die verschlungene, typische Via Atenea, die Altstadt Girgenti von Osten nach Westen durchquert. Direkt an ihr oder ganz in ihrer Nähe liegen verschiedene, künstlerisch wertvolle Kirchen aus dem 17. und 18. Jh.: die San Pietro-Kirche mit Fresken des aus Messina stammenden Giuseppe Crestadoro, auf denen Szenen aus dem Leben des Apostels dargestellt sind; die San Francesco-Kirche oder Basilika der Immacolata mit Fresken von Domenico Provenzano, die bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurden; von dem der Kirche angeschlossenen Kloster sind nur das wunderschöne Gebäude der Sant'Antonio-Kapelle und einer anderen im Stil Chiaromontes errichteten Kapelle übrig, die zu seiner frühen Phase im 14. und 15. Jh. Gehören.
Auf der Piazza Purgatorio (Fegefeuerplatz) liegt die gleichnamige Kirche, die aber auch San Lorenzo-Kirche genannt wird; in ihr sind schöne Stuckarbeiten aus der Schule Serpottas und eine Gottesmutter mit Kind von Frater Felice da Sambuca; weiterhin die ebenfalls mit schönen, aus dem 18. Jh. stammenden Stuckarbeiten verzierte Santa Rosalia-Kirche.
Auf der anderen Seite des Platzes ist der Eingang zum Hypogäum des Purgatorium (Ipogeo del Purgatorio), das aus dem 5. Jh. v. Chr. (der Zeit Therons) stammt und eine bemerkenswerte Anordnung von unterirdischen Gängen in sich birgt; man schreibt es dem Architekten Phaiax zu, der laut historischer Quellen ein äußerst kompliziertes System von als Filter funktionierenden Grotten und Röhren entworfen haben soll, durch das die Wasserversorgung der antiken Stadt gewährleistet wurde; weiter vorne die San Giuseppe-Kirche und die Überreste des ehemaligen Hauses der Philippiner-Priester; schließlich der unregelmäßig geformte, heutige Rathausplatz (Piazza del Municipio) auf dessen rechter Seite die wunderschöne Barockfassade der San Domenico-Kirche mit dem dazugehörigen Kloster liegt, das heute Sitz des Stadthauses mit dem aus dem 19. Jh. stammenden Luigi Pirandello Theater ist; auf der rechten Seite das ehemalige Stadt-Museum.
In dem höher gelegenen Teil der Stadt befinden sich weitere Bauten, die man auf verschiedenen Wegen durch die verschlungenen Gäßchen erreichen kann und die man unbedingt gesehen haben sollte.
Die Kathedrale: Sie wurde im 11. Jh. von dem normannischen Bischof Gerlandus gegründet und ist ihm auch geweiht. Verschiedene Erweiterungen und Änderungen wurden im 13./14. Jh. und im 16./17. Jh. vorgenommen. Besonders interessant ist der Kampanile aus dem 15. Jh. mit schönen, geschlossenen Monophoren, die herrlich dekoriert sind und einem großen Fenster mit zweifarbigen Verzierungen im arabisch-normannischen Stil sowie einem typisch barocken Balkon.
Das Innere hat den Grundriß einer Basilika in Form eines lateinischen Kreuzes mit drei Schiffen, auf polygonalen Pfeilern ruhenden Bögen und drei auf der Ostseite liegenden Apsiden. Die um 1518 von unbekannten Künstlern angefertigte Holzdecke mit Malereien wurde gegen Ende des 17. Jhs. Gekonnt restauriert. Im westlichen Flügel der Kirche besteht die Decke hingegen aus Kassetten. In der Mitte ist das den Adler darstellende Wappen von Karl II. von Habsburg eingemeißelt.
Einzelne Seitenkapellen sind ebenfalls sehenswert wie zum Beispiel die gotische San Gerlando Kapelle im Chiaromonte-Stil, in der ein von dem Palermitaner Michele Ricca im Jahre 1639 angefertigter Silberbogen gehütet wird.
Die Santa Maria dei Greci-Kirche: Sie erhielt ihren Namen dadurch, daß sie zu normannischer Zeit der Dom des griechischen Klerus war. Es handelt sich bei ihr um eine kleine Basilika mit drei Schiffen, einem schönen bogenförmigen Eingangsportal, und Malereien an der Decke und dem Gebälk des Mittelschiffes. Zum Teil befindet sich die Kirche auf den Grundmauern eines antiken dorischen Tempels, dessen Strukturen klar erkennbar und teilweise in die Kirche miteinbezogen sind. Vielleicht war der von Theron im Jahre 488 v. Chr. errichtete Tempel der Göttin Athene geweiht.
Die Santo Spirito-Kirche: Sie ist das bemerkenswerteste mittelalterliche Bauwerk von Agrigent. Die prachtvolle Klosteranlage des weiblichen Zisterzienserordens wurde am Ende des 13. Jhs. von der aus Agrigent stammenden Marchesa Prefoglio, der Gattin von Federico und der Mutter von Manfredi Chiaromonte, gegründet. An der Vorderseite der Kirche ist ein gotisches Portal mit dem Überresten einer großen Rosette. In dem aus dem 18. Jh. stammenden Inneren der Kirche verdient die Stuckverzierung des Triumphbogens (Glorie der Dreifaltigkeit), ein Giacomo Serpotta zugeschriebenes Werk, besondere Beachtung. Rechts von der Kirche befinden sich die Überreste der Klosteranlage; ein Teil des Kreuzganges, die Kapelle, der Kapitularsaal, das alte Refektorium und im oberen Stockwerk der große Schlafsaal. Sehr gefällig sind die Einzelheiten der verschiedenen, in der gesamten Anlage vorhandenen Verzierungen.
In dem Kloster sind heute eine Pinakothek und andere Teile des Städtischen Museums von Agrigent untergebracht.

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