Rezzo ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort im Giaratal, einem Zufluß am Oberlauf des Arroscia. Früher herrschten hier die Clavesana, bevor der Ort dann zum Einflußbereich von Genua gehörte. Im Jahre 1672, während des Krieges zwischen Genua und den Savoia, wurde die von den Clavesana im 13. Jahrhundert erbaute Burg (es sind nur noch wenige Ruinen erhalten) zerstört und später durch ein befestigtes Palazzo ersetzt, das noch erhalten ist. Die zerstreut liegenden Häuser formen kleine Ortsteile, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Die anderen beiden Orte der Gemeinde sind Lavina und Cenova, das geschichtlich eng mit den Savoia verbunden ist. Der große Buchenwald von Rezzo (der größte in Ligurien) reicht vom Monte Grande bis zum Monte Monega und umfaßt 500 Hektar. Neben Buchen wachsen hier auch Sommereichen und Steinbuchen. Dies war seit jeher die wichtigste wirtschaftliche Ressource der Einwohner von Rezzo, hier wurden Waldfrüchte und Pilze gesammelt, man brannte Holzkohle und aus den Haselnußgerten machten die lokalen Korbflechter die bekannten Körbe von Rezzo.
Die im 15. Jahrhundert erbaute Wallfahrtskirche Nostra Signora del Sepolcro mit Fresken von Guido da Rezzo aus dem Jahre 1515 ist eine der bedeutendsten Kirchen in der Provinz Imperia.
Eine Besonderheit der religiösen Architektur von Rezzo ist die große Zahl der kleinen Kirchen und Kapellen rund um den Ort, die in verschiedenen Epochen zwischen dem Mittelalter und dem 18. Jahrhundert erbaut wurden und der Jungfrau Maria sowie den Schutzheiligen des Ortes geweiht sind. Lediglich das Oratorium der Heiligen Sebastiano und Rocco ist noch älter, es wurde um das Jahr 1000 erbaut.
Der Fluß Giara ist ein bekanntes Angelrevier, hier gibt es Bachforellen, Aale, Rotaugen und Döbel, die sich in diesem sauberen Gewässer sehr gut vermehren. Der große Wald beherbergt seltene und von der Ausrottung bedrohte Tierarten wie die Wildkatze, den Wolf und Raubvögel wie die Waldohreule und den Mäusebussard, um Monega kann man auch Adler beobachten.
In der lokalen Küche gibt es viele sehr gute Waldfrüchte, Pilze und wildes Obst. Eine andere Spezialität ist der Brusso, ein Milchprodukt aus Quark und Käse sowie die Fregamani, kleine Nudeln ähnlich den Trofie, wobei der Teig mit der Hand gerieben wird.