Der kleine Ort im oberen Trebbiatal ist von einem dichten Wald aus Kastanien und Eichen umgeben. Zu der Gemeinde gehören noch einige umliegende Weiler, darunter auch Canale und Casoni. Fontanigorda war zuerst im Besitz der Malaspina, anschließend der Fieschi und schließlich der Familie Doria. In diesem Gebiet gibt es viele Quellen, daher wahrscheinlich auch der Ortsname Fontanigorda, der sich aus dem Wort Fontana, Quelle, ableitet. Frisches und kühles Wasser gibt es hier im Überfluß, allein im Dorf befinden sich dreizehn Quellen, die mit einer charakteristischen Säulenform eingefaßt wurden, auf der das Bild der Madonna Addolorata (Schmerzensmutter), der Schutzpatronin des Dorfes, abgebildet ist. Touristen auf der Suche nach Ruhe und dem Kontakt mit der Natur werden hier nicht enttäuscht, denn der Übergang vom bäuerlichen Ort zur Sommerfrische ging hier ganz behutsam vor sich, ohne daß die Bindung zur Geschichte und der Landschaft unterbrochen wurde. Davon berichtete auch der Schriftsteller und Poet Giorgio Caproni, der von den Bewohnern des Trebbiatals sozusagen "adoptiert" wurde und während seiner Aufenthalte in der Nähe von Rovegno charakteristische Geschichten über das bäuerliche Leben und das Drama der Entvölkerung dieser Gegend schrieb. Ein schönes Gedicht ist auch dem Bosco delle Fate, dem Feenwald gewidmet, einem Kastanienwald am Ortsrand von Fontanigorda, in dem jedes Jahr ein traditionelles Fest veranstaltet wird. Hier wurden auch vor kurzem sehr schöne Sportanlagen errichtet, womit dieser Platz beim Bosco delle Fate zu einem Freiluft-Sportcenter ausgebaut wurde, von dem es in Ligurien nur wenige mit dieser Konzeption gibt. Vom Dorf und den umliegenden Ortsteilen aus kann man lange Spaziergänge und Wanderungen durch das grüne Tal oder auf die umliegenden Felsmassive mit ihren vielfältigen Formen und Farben unternehmen, die im Laufe der Zeit von der Erosionstätigkeit sehr stark modelliert wurden. Vom Fregarolopaß aus kann man über einen Rundweg das Avetotal erreichen, wobei man durch das Tal von Sermigliasca mit der Kapelle von San Rocco e della Vergine kommt. Einer Überlieferung zufolge wurde hier der Weiler Casoni im Jahre 1849 vor einer Pestepidemie bewahrt. In Casoni selbst kann man die Kirche San Bartolomeo mit dem 50 m hohen Glockenturm besichtigen. Der Weiler Due Ponti im Tal ist an einem antiken Knotenpunkt mehrerer alter Wege und Pfade entstanden.