Dieser Ort im Sturatal wurde entlang einer alten Römerstraße erbaut, wovon die regelmäßige Anordnung der Häuser zeugt. Bereits seit dem Mittelalter ist der Ort für seine Produktion von Filigranschmuck bekannt (die Tradition wird von mehr als zwanzig Handwerksbetrieben auch heute noch aufrecht erhalten). Campo wurde im 1309 ein Lehen der Spinola und stellte sich so unter den direkten Schutz der Republik von Genua. Damit nahm der Ort den Namen Campofreddo (aus dem germanischen frei) an, der erst im vorigen Jahrhundert in die aktuelle Ortsbezeichnung Campo Ligure umbenannt wurde. Die Burg, das Jahr der Erbauung ist nicht bekannt, ist gut erhalten und seit der kürzlich fertiggestellten Restaurierung können auch die Innenräume und die Befestigungsmauer besucht werden. Sehenswert ist auch das Palazzo Spinola und die schöne Brücke über den Stura. In der Pfarrkirche werden verschieden wertvolle Gemälde aufbewahrt, darunter auch die Geburt der Maria des Malers Bernardo Strozzi. Weitere religiöse Gebäude ist sind die Oratorien der Nostra Signora Assunta und der Heiligen Sebastiano und Rocco. In diesem Oratorium wird in der Weihnachtszeit eine außergewöhnliche, mechanisch betätigte Krippe aufgebaut.
Campo Ligure ist über einen antiken Verbindungsweg mit dem Polceveratal verbunden, der entlang des Flusses Ponzema verläuft und über Capanne di Marcarolo führt, einem Weidegebiet und einem Ort, der von den Genuesern gerne als Sommerfrische genutzt wird. Die "Strade Vicinali", die kleinen umliegenden Wege und Straßen verlaufen in Richtung des Piemont, genauso wie andere Wanderwege im Nordosten führen diese auch in den Naturpark des Beigua. Der Rundweg der Valli del latte (Milchtäler) umfaßt alle größeren Orte des Sturatals. Die Wanderwege führen durch ein sanftes Hügelgebiet, das ein ideales Terrain bietet für Ausfahrten mit dem Mountain Bike und dem Downhill. Die Sportanlagen sind gut ausgestattet, es gibt einen Fußballplatz mit Tribüne, einen Sportpalast mit 800 Plätzen sowie eine Kletteranlage.
Jedes Jahr wird das Fest der Focaccia "Revezora" veranstaltet, einem besonderen Brotfladen aus einer Maismehlmischung. Auch der "Testa in Cassetta", eine Salamiart aus Schweineresten, ist typisch für diese Gegend.
In Campo Ligure wurde 1984 das Museum und Dokumentationszentrum für Filigranschmuck eröffnet. Die Schmuckausstellung wird jedes Jahr um den September veranstaltet und hat bereits eine über dreißigjährige Tradition.
In Campo Ligure hat die Sängerin Ami Stewart geheiratet.