Pietrabruna

Der alte Ort, dessen Name auf den braunfarbenen Stein zurückgeht, der hier als Baumaterial für die Häuser genutzt wird, unterstand früher den Clavesana, war später ein Lehen von Anselmo da Quaranta, dem Herrscher über Langueglia, und ging dann gegen Ende des 12. Jahrhunderts an Porto Maurizio. Die ersten Häuser des Ortes entstanden um die Kirche San Gregorio. Nachdem alle Befestigungsanlagen von Porto Maurizio abgebrochen worden waren, wurde weiter oben um die alte Kirche von San Matteo ein neuer Ort erbaut. Diese Kirche wurde im neoklassizistischen Stil wieder neu aufgebaut und im Jahre 1938 vom Architekten Cantoni fertiggestellt. Im Innenraum befindet sich eine wertvolle Madonna del Rosario sowie viele Holzstatuen von Südtiroler Handwerkern. Die romanische Kirche San Gregorio wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist eines der ältesten Bauwerke dieser Landschaft. Das gotische Portal mit Lünetten und einem wertvollen Fresko im Innenraum sowie um den Altar beeindruckt vor allem durch die Kombination des antiken Steins mit den kleinen Einbogenfenstern.
Das Netz der antiken Verbindungswege rund um den Ort wurde erst kürzlich durch die Einwohner des Ortes wieder frisch gerodet und in Ordnung gebracht. Wer Pietrabruna besucht, sollte auf jeden Fall einen Spaziergang entlang des schmalen und gepflasterten Saumpfades nach San Salvatore machen, der Pietrabruna mit dem Tal des San Lorenzo verbindet. Diese Wanderung ist vor allem für Naturfreunde interessant, denn hier gibt es zahlreiche wild wachsende Pflanzen wie Mandelbäume, Feigenbäume, Myrte und Hahnenfußgewächse. An der Quelle von Campocumin wachsen seltene wilde Orchideen zusammen mit dem Geißblatt. In Richtung zum Monte Faudo fallen die zahlreichen Almhütten auf (früher einmal die Sommerlager der Hirten) sowie ein Landhaus und man kommt durch einen schönen Eichenwald. Im Weiler Rocca werden noch viele dieser Häuser zur Destillation von Lavendel genutzt, denn der Anbau von Lavendel war früher einmal die Haupteinnahmequelle der Einwohner von Pietrabruna.