Sant'Olcese ist ein Ort im Polceveratal im Hinterland von Genua, zwischen dem Rio Secca und der Wasserscheide mit den Hochtälern der Flüsse Scrivia und Bisagno. Die wichtigsten Orte dieser Gemeinde sind Manesseno, Piccarello und Vicomarasso im Tal des Rio Sandorella. Es gibt jedoch im gesamten Gemeindegebiet kleine Ansiedlungen und alleinstehende Häuser, darunter auch eine sehr interessante bäuerliche Ansiedlung aus dem 16. Jahrhundert in Pian del Prato. Die Bezeichnung des Ortes wurde vom Name des Normannenbischofs Olcese abgeleitet, der hier in diesem Tal lebte und dem die Volkstradition neben vielen Wundern auch die Konstruktion der Kirche mit seinem Namen zuschreibt. Aus einem historischen Dokument des Jahres 1143 geht hervor, daß die Kirche auf den Ruinen einer alten Burg erbaut wurde (der Glockenturm wurde zumindest vor dem Jahre 1000 errichtet), und in der Kirche werden auch die Reliquien des Heiligen aufbewahrt.
Trotz der Diskussion mit dem nahen Orero über die Echtheit des Rezepts ist die Marke "Sant'Olcese" der Inbegriff für gute Salami, und das jährliche Fest dieser Wurstspezialität ist für viele ein Muß, bei dem zur Salami traditionell auch Fave (ungekochte frische grüne Bohnen) und frischer sardischer Schafskäse gegessen werden. Sant'Olcese kann man auch von Genua aus mit der Schmalspurbahn von Casella erreichen und dabei das Panorama auf die Wiesen, Obsthaine und die Karstspitze des Monte Tullo (526 m) genießen. Vom Bahnhof aus führt ein Weg zum botanischen Lehrpfad von Ciaè über alte Wege rund um Orero. Der Wanderweg führt sanft abwärts, man überquert die mittelalterliche Brücke über den Rio Pernecco und erreicht die kleine Ansiedlung von Ciaè, einer ehemaligen alten Raststelle (mit Mühlen und Gasthäusern) für die Mulis, mit denen das Obst, Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte über den antiken Salzweg, die Strada del Sale, transportiert wurde. Das mittlerweile verlassenen Dorf diente während des Krieges der Bevölkerung als Zufluchtsort und erwacht heute nur noch zum jährlichen Landfest im Mai zum Leben. Von einem Bauern wurden in der Nähe des Dorfes römische Münzen gefunden, ein Zeichen der Besiedelung aus der Antike dieses Ortes.