"Piana cum castro et capella", unter diesem Namen wurde der kleine Ort im oberen Bormidatal von Spigno im Jahre 991 zum erstem Mal urkundlich erwähnt. Durch die bei Ausgrabungen gefundenen Steinäxte und Steine weiß man, daß sich hier bereits im Neolithikum eine menschliche Ansiedlung befunden hatte. Später wurde dieses Gebiet, das von den Römern den Namen Crixia erhielt, von den Bergligurern besiedelt. Zuerst in der Markgrafschaft von Aleram wechseln sich in der weiteren Geschichte des Ortes immer wieder die ligurischen Herrscher mit den Piemontesen ab. Die Pfarrkirche der Heiligen Eugenio, Vittore und Corona stammt aus dem 18. Jahrhundert.
In diesem Gebiet befindet sich auch das Naturschutzgebiet der "Langhe di Piana Crixia", die sich an die Langhe des Piemont anschließen. Die Landschaft zeichnet sich durch tiefe Erosionsfurchen mit Formationen von Sedimentgestein aus Ton und Mergel aus, und auf Grund der intensiven Erosion können die geologischen Schichten perfekt untersucht werden. Eine eigenartige Formation ist der "Steinpilz", dabei wurde der Untergrund von einem großen Steinblock vor der Erosion durch das Wasser geschützt und es entstand eine 14 Meter hohe Säule mit einem großen Steinblock als Abschluß darauf, dessen Gewicht 260 Tonnen beträgt. Mit seiner imponenten und einzigartigen Form war diese Naturformation natürlich der Kern vieler lokaler Legenden und Geschichten, die von der Sintflut bis hin zu Napoleon reichen, der dieses Gebilde der Natur angeblich nach Frankreich transportieren wollte.
Durch den Park, vorbei an den Erosionsfurchen und durch Nadel- und Laubwälder führen sieben Wanderwege, die auch mit dem Mountain Bike befahren werden können. Zwischen Mai und Juli findet hier eine sehr schöne Blütezeit statt, und man kann auch zwei wilde Orchideenarten in voller Blüte bewundern.
Viele Zeugnisse und Traditionen der bäuerlichen Kultur sind hier noch lebendig. Sehr berühmt waren die Wagen mit den hölzernen Rädern und den eisernen Radreifen (Lamòn), die in Piana Crixia hergestellt wurden und die man auch heute noch im einen oder anderen Stadel findet. Im Herbst kann man noch zuschauen, wie mit Ochsen gepflügt wird. Eine andere Rarität ist der perfekt erhaltene Eiskeller der Villa Incisa im Altstadtkern der Ortes.
Die Produkte der Langhe findet man auch hier. Es gibt Dolcetto, weiße und schwarze Trüffel sowie Pilze. Eine Spezialität von Piana sind hingegen die Ravioli mit Gemüse- und Fleischfüllung. Nicht versäumen sollte man das Fest des Torrone im Ortsteil Praie aus Anlaß des Marienfestes (8. Dezember).