Auf Olivenhaine, Weinstöcke, Kastanien und Weiden auf einer Fläche von nur 13 Quadratkilometern trifft man in der Gemeinde von Montalto Ligure. Diese unterschiedlichen landwirtschaftlichen Anbauflächen liegen in Ligurien normalerweise weit auseinander. Die Terrassen, auf denen die Olivenhaine und Weinstöcke bis zu einer beträchtlichen Höhenlage wachsen, sind das Ergebnis einer über tausend Jahre alten Landwirtschaft, die harmonisch in das Ambiente eingegliedert wurde.
Der mittelalterliche Ort auf dem 315 m hohen Monte Colletto, einer Erhebung zwischen den Wasserläufen des Argentina und des Carpasina, war bereits vor der Römerzeit eine Befestigung des ligurischen Volksstammes der Ingauni. Im Mittelalter war der Ort ein Lehen der Barone von Ventimiglia, um dann in die Republik von Genua eingegliedert zu werden. Die mittelalterliche Struktur des Ortes mit den langen Carrugi, den quer untereinander verbundenen Gassen, ist noch deutlich sichtbar, und die zum Teil übereinander gebauten Gebäude sind mit vielen Gewölbebögen am starken Gefälle des Hangs gegeneinander abgestützt. Besonders interessant sind die Eingangsportale aus Schiefer. Die romanische Kirche von San Giorgio (12. Jahrhundert) vor dem Ort an einem alten Saumpfad zwischen Olivenhainen gelegen, ist ein Nationaldenkmal. Diese Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte noch niemals umgebaut und ist nach einer originalgetreuen Restaurierung in einem perfekten Zustand. In der Pfarrkirche der Heiligen Giovanni Battista e Giorgio in der Ortsmitte befinden sich schöne Kunstwerke von Ludovico Brea (geboren in Montalto) und anderen ligurischen Künstlern.
Das Oratorium von San Vincenzo Ferreri liegt in der Nähe der Kirche. Die Wallfahrtskirche von Acquasanta inmitten eines Kastanienwaldes wurde zum Andenken an eine Marienerscheinung im Jahre 1453 erbaut. In der Kirche befindet sich ein Flügelaltar von Emanuele Macario. Der Frandura, der Pressung des Olivenöls ist auch ein Fest gewidmet. Eine gastronomische Spezialität ist dabei eine Pastete aus Kartoffelschichten, die mit Olivenöl und Gewürzen serviert wird. Ein typisches Volksfest mit vorchristlichem Ursprung ist auch das Fest der "Alberi della cuccagna" (ähnelt dem deutschen Maibaum).
Sehr interessante und leichte Wanderungen führen über die Terrassen und durch die Wälder zum Monte Ceppo und zum Monte Faudo.