Die "Quinta Repubblica Marinara", die fünfte Seerepublik, befindet sich in einer Bucht zwischen dem Kap Noli und der Punta del Vescovo. Aus überlieferten Dokumenten des 11. Jahrhunderts geht hervor, dass der Ort nach der Zerstörung durch die Langobarden im Jahre 641 unter dem Namen "Naboli" in der Nähe der Küste wieder aufgebaut wurde.
Beim ersten Kreuzzug (1097) erhielt Noli politische Privilegien und schloss ein Handelsabkommen mit dem König von Jerusalem. Bis zum Jahre 1187 war der Ort ein Lehen der Marquise Del Vasto von Savona und erhielt noch im gleichen Jahr die Selbstständigkeit. Reich geworden durch den Handel wurde eine Republik gegründet und im Jahre 1202 verbündete man sich mit Genua. Im Jahre 1239 wurde der Ort zum Sitz der Diözese und Noli blieb bis zum Jahre 1797, bis zur Invasion durch die napoleonischen Truppen, unabhängig.
In der Altstadt sind noch viele interessante Gebäude erhalten wie das Palazzo Viale Salvarezza, die Casa Pagliano, der Turm del Canto und der Stadtturm (einer der wenigen erhaltenen Türme der ehemals 72 Türme von Noli), ebenso Teile der Stadtmauer und die Burg von Monte Ursino (12. Jahrhundert), von der sich einer Überlieferung zufolge Dante bei der Beschreibung des Fegefeuers inspirieren ließ.
Die Kathedrale San Paragorio, kennzeichnend für den romanischen Baustil in Ligurien, entstand im 12. Jahrhundert. Auf der Außenseite befinden sich Grabmäler aus dem Mittelalter sowie Dekorationen mit islamischen Majoliken. Im Innenraum der Kirche mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert steht eine holzgeschnitzte Kopie des Volto Santo von Lucca und ein schöner Bischofsstuhl (13. Jahrhundert).
Die Reliquien des Heiligen Eugenio, dem Schutzpatron der Stadt, werden zusammen mit dem Kirchenschatz in der Kathedrale San Pietro aus dem 13. Jahrhundert (umgebaut im 17. Jahrhundert) aufbewahrt.
Neben dem Tourismus blieb der Fischfang eine der wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten von Noli, während die Produktion von Öl und Wein zurückgeht.
Typisch lokale Gericht werden meist mit frischem Fisch zubereitet, dazu gibt es die Weine aus den Hügeln um Noli. Unbedingt probieren sollte man den marinierten Fisch, gefüllte Tintenfische vom Grill, gebackene "Gianchetti" und "Tortellasso".
In Noli wurde Antoniotto Usodimare (1415-1461) geboren, ein Seefahrer der die Kapverdischen Inseln entdeckte sowie Giordano Bruno, der in den Jahren von 1576 bis 1578 hier Geometrie und Kosmographie lehrte.