Norcia ist eine wunderbare Stadt. Sie wirkt wie eine Erscheinung, die ploetzlich am Rand einer Hochebene von ca. 600 m. auftaucht, wenn man von den Strassen inmitten der bewaldeten Huegel kommt.
Die Quellen von San Martino sowie die Fluesse Nera, Sordo und Morbidone ermoeglichen bis heute eine fruchtbare Landwirtschaft, was die menschliche Ansiedlung seit der Urgeschichte gefoerdert hat.
Um die Hochebene von Norcia herum ragen bis ueber 2000 m. hohe Berge empor. Inmitten dieses Gebirges, in grossen flachen Amphitheatern, wird ein reichlicher und hochwertiger Ackerbau betrieben (besonders bekannt sind die kleinen Linsen des Piano di Castelluccio), und zuechtet man eine Menge und Vielfalt an Vieh (wie die Schweine, die für hochwertige Wurstwarenerzeugung herangezogen werden). Der Name Norcia kommt aus dem Etruskischen ("Norsia") und bedeutet "Glueck" mit einer magischen Bedeutung, die bis heute erhalten geblieben ist.
Bis heute handeln die Maerchen von Hexen und Zauberern, die in den Bergen leben, und von der Sibillinengrotte den Monte Vettore erklimmen. Norcia ist vor allem als Heimatort des heiligen Benedikts bekannt, dem Gruender des abendlaendischen Moenchtums und Autor der "Regula", bei der die geistige Meditation und die Busse hinter der Forderung nach Arbeit und Gebet (ora et labora) zuruecktraten.