Dank seiner Nähe zu Turin und seines Wasserreichtums war Venaria ein wichtiges Seidenindustriezentrums. Schon ab Mitte des 16. Jahrhunderts begann man mit dem Anbau von Maulbeerbäumen zur Aufzucht von Seidenraupen, aber erst 1670 wurden Seidenspinnereien eingerichtet und gesponnen wurde bei den Spinnerinnen zu Hause. 1708 lag Venaria in Piemont an fünfter Stelle in der Seidenproduktion, während 1927 die “Società Anonima Manifattura di Altessano” von der SNIA-Viscosa übernommen wurde, einer Firma, die über lange Jahre das Dasein der Einwohner von Venaria bestimmt hat. Geht man die große Contrada Maestra, heute Via Mensa, entlang, so stößt man direkt auf die "Perle" Venarias, den Königspalast, der zwischen 1659 und 1675 auf Wunsch von Herzog Carlo Emanuele II. nach einem Entwurf des herzöglichen Architekten Amedeo di Castellamonte erbaut wurde. Der Königspalast wurde zur Sommerresidenz der Savoyer und zu einem Mittelpunkt des Hofes während der Jagdsaison. Wegen seiner Schönheit und Größe ordnete der König von Frankreich Louis XVI. seinen französischen Architekten an, Schloss Versailles dem Königspalast von Venaria nachzubilden. Derzeit wird der Palast einer langwierigen und hochwertigen Restaurierung unterzogen, die es zu ihrem altem Glanz zurückbringen wird. Wenn man vom Königspalast und von Venaria spricht, muss gezwungenermaßen auch den Regionalpark "La Mandria" in Erinnerung rufen: ein Umweltschutzpark, in dem verschiedene Wildtierarten praktisch frei leben.