Bellino ist die höchst liegende Gemeinde des Varaita-Tals und befindet sich in einem seitlichen kleinen Tal, kurz vor der französischen Grenze. Die Straße führt zu keinem fahrbaren Pass, wenn man also diese Ortschaft erreichen will, entdeckt man eine ruhigere Lebensart in einer noch unberührten Natur. Auch die Sprache ist anders. Hier wird noch das Idiom des Provenzalischen gesprochen. Das Dorf präsentiert sich wie eine echte Heiligenstätte der Landarchitektur der westlichen Alpen und besteht aus neun Ortsteilen (ruàs). Sein Namen stammt von dem Gott des Lichtes der Kelten, Belenos, Man findet den Sonnenarchetyp in den dekorativen Häuserfriesen, bestehend aus Rosen, Wirbel und Sternen, sowie in den zahlreichen Meridianen. Diese letzten findet man längs der Wege, die auf den Privathausmauern oder Kapellen gemalt sind und von der Tradition und Volksweisheit aufbewahrt werden. Das gnomische Vermögen von Bellino besteht aus über dreißig vollständig restaurierten Meridianen, die zwischen 1735 und 1934 realisiert wurden sowie aus zwei neuen Mittagslinien aus der heutigen Zeit. Der Weg von „Sonnen-Bellino“ endet mit der Sternwarte, die in der Ortschaft Mai di Brun, im Ortsteil Celle errichtet wurde.