Cherasco, die “Sternenstadt”, Verbindungsglied zwischen den Langhe und dem Roero, ist ein faszinierender Ort, in den man sich gleich beim ersten Mal verlieben kann. Dies geschah auch Napoleon, der nachdem er Paläste, das Visconte-Schloss und die Kirchen bewundert hatte und seinen Rundgang der auf den Resten der Stadtmauern aus dem sechzehnten Jahrhundert errichteten Bastionen beendet hatte, das Städtchen zum „schönsten Zipfel Italiens“ erklärte. Sein Stadtplan ähnelt einem Schachbrett. Die Besucher lädt es zu Gaumenfreuden wie die “Baci” (Küsse), leckere Pralinen aus bitterer Schokolade und aus den berühmten Haselnüssen der Sorte “Gentile der Langhe”, aber auch mit Rezepten zur Zubereitung von Schnecken (nicht zufällig ist die Stadt anerkannt als italienische “Hauptstadt” der Schneckenzucht und seit 30 Jahren gibt es hier das Internationale Institut für Schneckenzucht), zu denen der gute Wein, der aus den jenseits des Tanaro angebauten Rebstöcken gewonnen wird, sehr gut passt. Cherasco ist auch sehr mit dem Antiquariat verbunden. Wenn man unter den Bogengängen in der Altstadt spazieren geht, trifft man auf viele alte Werkstätten mit schmiedeeisernen Ladenschildern, in denen es Gegenstände, Gemälde und antike Möbel von beträchtlichem Wert zu kaufen gibt. Aber nicht nur das. Seit mehr als fünfzehn Jahren treffen sich italienische und französische Antiquitätenhändler und Sammler hier auf den Straßen der Stadt, die als Antikmarkt zum Ausstellungsgelände von zeitlosen Gegenständen, Sammlerobjekten, antiken Möbeln, Weinraritäten, Keramik, Glasmalerei, alten Büchern, Spielzeugen und Modellbau werden. Nach stundenlangem Stöbern zwischen den Verkaufsständen lohnt es sich auch, das künstlerisch-historische Kulturgut der Stadt zu besichtigen. Dieses reicht vom faszinierenden Kalender des Stadtturms über den Triumphbogen der Rosenkranzmadonna und die zahlreichen Kirchen und Adelspaläste bis zum 1348 erbauten Visconte-Schloss, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Hügelgegend von Novello, La Morra und Vergne hat.