Im Jahr 1287 ließ Ottone Visconti bei seinem Feldzug gegen die Mailänder Castelseprio, eine kleine Festung südlich von Varese, dem Erdboden gleichmachen. Nur die Kirchen blieben verschont. Später wurde das Dorf weiter südlich wieder aufgebaut. Die Trümmer des alten Orts wurden bei Ausgrabungsarbeiten im Jahr 1944 freigelegt. Demnach umschloss eine turmlose Mauer die Festungsanlage. Im Zentrum befanden sich die dreischiffige Basilika S. Giovanni Evangelista mit einer halbrunden Apsis aus dem 6./7. Jh., deren Schiffe von Pfeilern gegliedert wurden (5. Jh.); das achteckige Baptisterium hat zwei Taufbecken (5. Jh.). Desweiteren sieht man die Ruinen der sechseckigen frühromanischen Kirche S. Paolo (11. Jh.) und Reste eines Konvents sowie eines mittelalterlichen Friedhofs. Außerhalb der Stadtmauern steht die kleine Saalkirche S. Maria Foris Portas, die eine Vorhalle und einen dreiblättrigen Apsidenabschluss (7./8. Jh.) aufweist.