Schon bei den Etruskern war Tarchna eine besonders reiche und mächtige Stadt. Sie erstreckte sich auf einem Hügel östlich der heutigen Stadt, am linken Ufer der Marta, nahe des Meers. Die Stadt gründete der Sage nach um 1500 v. Chr. Tarchon, ein Lydier und Verbündeter von Äneas im Krieg gegen Latinus und Turnus. Hier wurde der erste Etruskerkönig Roms geboren: Tarquinius Priscus. Nach einer langen Blütezeit (vor allem im 8.–6. Jh. v. Chr.) unterwarf Rom 307 v. Chr. Tarquinia. Im 16. Jh. wurde die Stadt nach vielen Kämpfen dem Kirchenstaat eingegliedert.
Neben einer Stadtmauer sind heute noch Ruinen des großen Tempels Ara della Regina zu sehen. Das berühmte Relief mit den geflügelten Pferden (3./4. Jh. v. Chr.) wird heute im Museo nazionale Tarquinense aufbewahrt. Das Museum ist im Palazzo Vitelleschi (1436–90) untergebracht, einem wunderschönen Renaissancepalast, der noch gotische Elemente wie die Biforienfenster aufweist. Das Museum verfügt über Fundstücke aus vielen Ausgrabungsstellen: Urnen der Villanovazeit, Bronzen, Grabmalereien, griechische und etruskische Keramik, Tuffsteinsarkophage und architektonische Terrakottenarbeiten.
In der Altstadt von Tarquinia rufen Kirchen, Türme und Paläste den Geist des Mittelalters wach. Die romanische Kirche S. Maria di Castello (1121–1208) bezaubert mit dem Portal und den Mosaikfußböden in Cosmaten-Arbeit. Die Kirche S. Martino (12. Jh.) weist Apsiden im arabisch-normannischen Stil auf.