Ponza ist die größte der Pontinischen Inseln im Tyrrhenischen Meer, 30 Kilometer entfernt vom Golf von Gaeta an der Küste der Region Latium. Zu dem Archipel gehören auch Gavi, Palmarola und Zannone im Westen sowie Ventotene und Santo Stefano im Osten.
Die Landschaft
Landschaftlich hat die 8 Quadratkilometer große Insel einen hügeligen Charakter. Seine Strände bestehen fast ausschließlich aus Steilküste und Klippen, die sich aus Kaolin und Tuffstein usammensetzen, was auf den vulkanischen Ursprung der Insel zurückzuführen ist.
Historisches
Die Römer benutzten Ponza als Ort der Verbannung. Im Jahr 537 wurde Papst Silverio auf das Eiland verschleppt, wo er kurze Zeit darauf starb. Noch heute gilt San Silverio deshalb als Schutzpatron Ponzas. Jedes Jahr findet ihm zu Ehren am 20. Juni ein Fest statt. Die Pontinischen Inseln gingen später in den Besitz der Bourbonen über, die die Inseln im 17. Jahrhundert mit Kolonisten aus Kampanien und der Insel Ischia bevölkerten. Während der Zeit des italienischen Faschismus wurden zahlreiche politische Gefangene auf Ponza verbannt und 1943 war selbst Mussolini hier eingekerkert. Heute ist der Ort ein Tummelplatz für internationale Größen des Sports und des Showbusiness.
Sehenswertes
Das Dorf Ponza, der wichtigste Ort der Insel, liegt wie ein Amphitheater rund um den Hafen.
Die Architektur des Dorfes ist einfach und elegant und trägt die stilistischen Einschläge aus dem 18. Jh., den die von Ischia und Torre del Greco kommenden Bewohner mit sich brachten. Das bezeugen noch heute die Häuser mit ihren charakteristischen Tonnengewölbe-Dächern und einfachen Fassaden in Pastellfarben, die wunderbar zum Azurblau des Meeres passen. Die wahren Darsteller der Insel sind jedoch die Natur, die Landschaft und das Meer. Besonders sehenswert sind die Grotte di Pilato mit ihrem südöstlich des Hafens liegenden und in den Felsen gegrabenen Labyrinth von Gängen, die untereinander und mit dem Meer verbunden sind. Wer das Leben am Meer liebt, für den bietet Ponza eine ganze Reihe von Stränden und Buchten. Der bekannteste Strand ist die Chiaia di Luna, ein breiter Sandstrand, der von einer hohen, weißen Klippe umringt ist, während der Strand von Lucia Rosa für seine wunderschönen Sonnenuntergänge berühmt ist. Nicht weit entfernt befinden sich die Bucht Cala Feola mit ihren herrlichen natürlichen Schwimmbecken, die nur zu Fuß erreichbar ist und etwas nördlich die Bucht Cala Fonte. Dann gibt es noch den Strand des “Arco naturale”(des Naturbogens) und die Bucht Cala Inferno mit dem Strand des Herzens (Spiaggia del Core), der aufgrund eines auf den Fels gemalten Herzens so genannt wird.
Bevor man den Hafen von Ponza erreicht, gelangt man an den Strand von Frontone, der mit Sonnenschirmen und –liegen ausgestattet ist und der besonders leicht mit Booten vom Meer aus zu erreichen ist. Direkt am Hafen gibt es die beiden kleinen Strände Sant’Antonio und Giancos, die bequem zugänglich und daher oft überfüllt sind. Abgesehen von Stränden bietet Ponza einen Reichtum an Gesteinsformationen mit Felsvorsprüngen und Klippen, die aus dem Meer hervorragen.
Sport und Freizeit
Ponza ist ein beliebtes Urlaubsziel für Touristen, die sich für das Tauchen, Archäologie und Fischfang interessieren. Besonders interessant ist die Unterwasserbeobachtung der Landenge, die Ponza und Zannone verbindet: tatsächlich sind die beiden Inseln Gipfel eines einzigen Felsplateaus. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, diese unterseeische Gebirgskette zu erkunden. Aber der Meeresgrund von Ponza behütet noch andere Schätze, die sich über die Jahrhunderte hier angesammelt haben. Man entdeckt hier römische Schiffe und Wracks von alten Dampfern, die während des letzten Krieges versenkt wurden.
Wichtige Überreste aus römischer Zeit finden sich auch über der Erde, zum Beispiel in den Grotte del Pilato, die in Punta della Madonna im Süden der Insel liegen. Nicht weit davon entfernt liegen die beeindruckenden Nekropolen von Bagno Vecchio, die Villa von Santa Maria und die antiken Regenwasserzisternen. Für Liebhaber des Angelsports bietet sich ein Besuch des aus dem Meer ragenden Riffs an, das hier Formiche (Ameisen) genannt wird und nur wenige Kilometer vom Hafen entfernt liegt.
Zu Tisch
Die Küche auf Ponza basiert auf Fischgerichten: Zackenbarsch, Zahnbrasse und Schwertfisch sind köstliche Dauergäste auf pontinischen Tischen. Besonders köstlich sind die ersten Gänge, die auf die gastronomische Tradition des Latium zurückgreifen!