Anagnia, die antike Hauptstadt der Herniker, wurde auf eine Anhöhe aus Tuffstein gebaut, die im Tal des Sacco liegt, das zur “Ciociaria”, dem “Sandalenland”, gehört. Den Ort kennt man aus dem Geschichtsbuch als Residenz der Päpste: Alexander III. exkommunizierte hier Friedrich Barbarossa und 1303 kam es zu der berühmten “Ohrfeige von Anagni”, mit der Giacomo Sciarra Colonna Papst Bonifaz VIII. demütigte.
Die Stadt ist reich an mittelalterlichen Gebäuden: Die romanische Kathedrale (1074–1104) besitzt eine imponierende Schauseite und drei Apsiden, gegliedert von Lisenen und einer Zwerggalerie. Der dreischiffige Innenraum weist im Chor Arbeiten des Meisters Vassalletto auf. Berühmt ist die dreischiffige Krypta mit drei Aspiden und Mosaikfußboden, eine Cosmatenarbeit von 1231. Die Fresken der Krypta zählen zu den bedeutendsten Zyklen des 13. Jh.s Aus dieser Zeit stammt auch der Palast von Bonifaz VIII. und das Rathaus.