Termoli

Das Adria-Städtchen Termoli in der Provinz Campobasso ist ein bekannter Touristenort in der italienischen Region Molise. Das heutige Stadtbild passt geradezu perfekt zum markanten geografischen Umfeld: der alte Stadtkern des Fischerdorfs schmiegt sich in die Kulisse einer zur Adria vorspringenden Landzunge und wird von einem Steinwall begrenzt, der zum Meer hin steil abfällt. Termolis Stolz sind nicht nur diese steinernen Zeugen vergangener Epochen und sein kristallklares Meerwasser - dieses das ganze Jahr über besuchenswerte Städtchen ist auch der größte Hafen der Region Molise und Ausgangspunkt für Fahrten zu der wunderbaren Tremiti- Inselgruppe, die zu Apulien gehört.

Das Staufferkastell ist aufgrund der genial- einfachen Architektur und den charakteristischen Verteidigungsanlagen das wichtigste Wahrzeichen der Stadt: dieses Kastell wurde in der Normannenzeit erbaut, wird aber den Monumenten der Stauffer zugerechnet, weil Friedrich II im Jahre 1240 nach den Angriffen der venezianischen Flotte einen Umbau und weitere Befestigung veranlasste. Es handelt sich hierbei um das Herzstück eines weitläufigeren Verteidigungssystems, das aus einer starken Mauer, welche die ganze mittelalterliche Stadt umfasste, und verschiedenen mit Zinnen versehenen Türmen bestand. Der an den ehemaligen Stadtpforten gelegene Turm ist als einziger vollständig erhalten geblieben und wurde auch vor kurzem restauriert. Im Schloss wurden einige auf das 16.Jahrhundert zurückgehende Wandmalereien gefunden, und auf den Wänden der unteren Zisterne entdeckte man Kohlezeichnungen, als diese unter den Bourbonen zu einem Gefängnis umgewandelt wurde. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die mächtige romanische „Basilica Cattedrale“, welche die sterblichen Überreste des heiligen Bacchus und des heiligen Timotheus beherbergt.

Jedes Jahr ab Juni steigt die Bevölkerung Termolis sprunghaft an. Die Ursachen dafür: die sauberen Strände, wo man aber keinen Komfort missen muss, jener Küstenabschnitt, der schon zum wiederholten Mal mit dem begehrten Preis “Blaue Fahne” ausgezeichnet wurde und die hervorragende touristische Infrastruktur (Hotels , Reisebüros, Bars, Restaurants, Freilichtkinos). Nicht versäumen sollte man als Besucher das zu Ehren des heiligen Bacchus gefeierte Fest am 4. August, bei dem ein Bild des Heiligen in einer Seeprozession auf verschiedenen Booten und Schiffen aufs Meer hinausgeführt wird, um schließlich wieder feierlich in die Altstadt zurück gebracht zu werden. Zu dieser alten Tradition ist in letzter Zeit ein neuer Brauch hinzugetreten: ein Freudenfeuer, das die Jugendlichen Termolis auf dem Strand von Rio Vivo veranstalten. Dazu gehört ein Fest, das erst am Morgen jedes 5. Augusts endet, nachdem man die ganze Nacht gesungen, getanzt und sich ausgiebig amüsiert hat. Zu Ferragosto Mitte August sollte man es sich nicht entgehen lassen mitzuerleben, wie das Staufferkastell spektakulär „in Brand gesetzt wird“. Es handelt sich hierbei um ein Brauchen, der an die Belagerung Termolis (1566) durch die Türken vom Meer aus erinnern soll: die Mauern des alten Städtchens werden mit dem rotem Licht eines Feuerwerks beleuchtet, um der verheerenden Flammen jener vergangenen Zeit zu gedenken. Am letzten Sonntag im August wird das „Fischfest“ gefeiert, bei dem man bei Musik, Tanz und Feuerwerk köstliche Fischspezialitäten kosten kann.