Bergamo

Geschichte, Kultur und Kunstschätze sind historische Zeugen einer Stadt, die über Jahrhunderte Schnittpunkt zwischen Kulturen sowie Grenzstadt zwischen Herzogtum Mailand und Republik Venedig war. Charakteristisch für die Stadt sind ihre zwei Teile.

Die zwei Städte
Kennzeichen der Stadt ist ihre Zwei-Teilung: die moderne und dynamische „Bergamo Bassa“, in Vergangenheit auch als „die Viertel“ bezeichnet, auf der einen Seite, und „Bergamo Alta“ auf der anderen. Dieser Teil war einst die eigentliche „Stadt“, ein von Mauern aus dem 17. Jh. umgebenes, mittelalterliches Zentrum. Keine zweite Stadt dieser Art gibt es in der Lombardei, was Bergamo zu einer der interessantesten Städte Italiens macht.

Die „Piazza“, die Bauwerke und die Gebäude
Dreh- und Angelpunkt der Stadt ist „Piazza Vecchia“; in ihrem Hintergrund erheben sich der „Palazzo della Ragione“, Symbol der Stadt aus ihrer Zeit als Stadtstaat, die „Torre Civica“ (Stadtturm) oder „Campanone“ (Glockenturm) und die Universität von Bergamo. Besichtigen müssen Sie auf jeden Fall die Basilika „Santa Maria Maggiore“, das bedeutendste Monument der Stadt, im Herzen der „Cittá Alta“, sowie die Colleoni-Kapelle, die im Jahre 1472 auf Anordnung des venezianischen Feldherrn Bartolomeo Colleoni, als Mausoleum, erbaut wurde.

Bergamo – die Strategische
Ein guter Schachzug Venedigs war die Eroberung Bergamos. Die lombardische Stadt nahm nun den westlichsten Teil des venezianischen Festlandes ein und war dem Spanischen Reich am Nähesten. Während die Republik Venedig auf der anderen Seite mit dem Kampf gegen die Türken beschäftigt ist, errichtet sie in Bergamo eine riesige Festung, für die über 250 einzelne Bauten zerstört und Teile der „Cittá Alta“ abgetragen werden. Die Festung war eine der bedeutendsten Bauten dieser Art, die von Venedig auf dem Festland errichtet wurde. Sie wurde jedoch nie für militärische Zwecke eingesetzt. Nur in Begleitung von Experten können heute die Kellergeschosse und Schießscharten besichtigt werden.

Kultur, Glaube und wunderschöne Natur
In Bergamo und Provinz stehen Kultur und Natur in perfektem Einklang nebeneinander. Die wunderschöne Natur, mit ihren bis zu 3000 m hohen Berggipfeln und von Seen und Flüssen geschmückten Ebenen, bildet zusammen mit den antiken Kunstwerken und historischen Bauten ein bezauberndes Bild.
In Bergamo, zwischen dem letzten Stück der lombardischen Ebene und der Alpen gelegen, ist der religiöse Glaube tief verwurzelt.

„Casonsèi“ und Schokolade-Vögelchen
Die Küche Bergamos kennzeichnen deftige, mit tierischen Fetten wie Schmalz, Butter und Speck zubereitete, Gerichte. Typische Gerichte sind Polenta mit gebratenen Vögeln, die „casonsèi“ (Ravioli mit einer Füllung aus Schweine- und Rindfleisch, Amaretto, Sultaninen und Birne), „polenta taragna“ (scharze Käsepolenta) und Kalbsherz „alla bergamasca“. Zu den bekanntesten Süßspeisen gehört mit Zucker und Maismehl bedeckter Biskuit mit kleinen Schokoladevögelchen. Eines der berühmtesten Gerichte sind die „strangolapareti alle erbette“ (Kräuternocken). Nicht vergessen dürfen wir natürlich die vielen Käsesorten, die in der Provinz hergestellt werden: die traditionellen Käse „Branzi“ und „Agrì“, die „Formagella“ aus dem Scalve-Tal, der „Strachitund“, eine Art Mischung aus „Stracchino“ und „Gorgonzola“, der im Brembana-Tal hergestellt wird, der „Taleggio Dop“, der bereits im 10. Jh. hergestellt wurde, der „Stracchino Bronzone“, ein Käse aus dem Mittelalter.
Die Provinz Bergamo zählt außerdem an die 1200 Bienenzüchter. Sie müssen einfach die Käse-Honig-Kombinationen probieren!