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Sehenswertes in der Basilikata

Dreißig Jahre sind inzwischen vergangen seit Piovene, als er die Basilikata vorstellte, schrieb, daß diese arme Region aus ihren Engpässen eine scharfe, trockene und effektive Intelligenz ausströmt. Die Lukaner als stolzes Volk haben es verstanden, ihre kulturelle Identität zu erhalten, die sich sowohl auf solider Tradition als auch auf den gastfreundlichen und stolzen, beharrlichen und entschiedenen Charakter stützt: etwas fundamentales für das Überleben eines Volkes. Sie haben sich nicht von Herrschaften und politischen Vertragsbrüchen überwältigen lassen und sind immer wieder aufgestanden - auch wenn es auf einer 'tanzenden' Erde war, wo es schwierig ist, zu arbeiten. Sie haben erbittert gekämpft, um letztere zu besitzen und, waren sie gezwungen, sie zu verlassen, sind sie doch nie weit entfernt. Viele Lukaner erfüllen heute besonders in der Kultur wichtige Funktionen; möglicherweise stellt das Studium eine Herausforderung dar, weil es die Möglichkeit bietet, sich von der Situation des 'südlichen Bauern' loszumachen, der das Land weiter in sich trägt.

Es ist ein Land, in dem wichtige Dichter von Horaz bis Isabella Morra und Luigi Tansillo und weiter bis Rocco Scotellaro, Albino Pier-ro, Michele Parrella und Leonardo Sinisgalli geboren wurden. Außerdem die Schriftsteller Tomaso Stigliani, Giuseppe de Robertis und Carlo Salinari, Philosophen wie Emilio Paolo Lamanna und die Juristen Mario Pagano und Emanuele Gianturco, Historiker wie Giacomo Racioppi und Giovanni Batti-sta Bronzini, die südlichen Intellektuellen Giustino Fortunato, Francesco Saverio Nitti und Ettore Ciccotti oder Ärzte wie Rocco Mazzarone. Die Archäologen Domenico Ridola, Michele La Cava und Vittorio de Cicco und die in diesem Führer bereits genannten Künstler. Komponisten wie Gesualdo da Venosa und Edigio Romualdo Duni. Viele andere haben dieses Land studiert oder repräsentiert wie die Archäologen Francois Lenormant, Eleonora Bracco und mehr noch Dinu Adamesteanu sowie Kunsthistoriker wie Emile Bertaux; andere Fachleute für die Probleme Süditaliens wie Salvemini oderZanotti Bianco sowie Carlo Levi, der verbannte Politiker. Daneben noch Anthropologen, Ethnologen, Städtebauer sowie Intellektuelle wie Adriano Olivetti, Manlio Rossi Doria, Ernesto De Martine, Edward Bancfield, Frederick G. Friedmann, Luigi Piccinato und Lodovico Quaroni.

Aus diesem immensen anthropologischen Observatorium, voller Rituale, ragt die Familie als Quelle des Reichtums für das Individuum der ländlichen Gesellschaft heraus. Verschwunden sind heute die äußeren Anzeichen; daß was geblieben ist, sind die fundamentalen Werte wie Solidarität und Gastlichkeit. Seit einigen Jahrzehnten spielen die zahlreichen kulturellen Zirkel, die auf Kenntnis und Aufwertung des Gebietes drängen, sowie in jüngerer Zeit die Universität Basilikata, die innerhalb weniger Jahre neue Impulse für die Erforschung der eigenen kulturellen Wurzeln geschaffen hat, für die Entwicklung der Kultur eine wichtige Rolle. Eine sicherlich positive Erfahrung sind die Internationalen Bildhauerausstellungen in den Felskirchen von Matera. Dieser Veranstaltung, die über ein Duzend wertvolle Künstler mit einbezieht, kommt der Verdienst zu, eine neue Beziehung zur Kunst, sei es wegen der Schönheit der Umgebung, sei es durch die Sorgfalt der Werkauswahl, geschaffen zu haben. Die wichigsten Veranstaltung in der lukanischen Gesellschaft sind jedoch die Volksfeste, die auch heute noch eine sehr wichtige Rolle für den Zusammenhalt spielen. Das Außergewöhnlichste daran ist ohne Zweifel die ausnahmslose Beteiligung aller, die Rückkehr zum 'Dorf' des Emigranten, um einem Ritus beizuwohnen, der seine Wurzeln in vorchristlichen Ritualen hat.

Viele sind in der Tat Feste, die halb religiös, halb heidnisch sind, z.B. zum Dank für die Ernte und zur günstigen Beschwörung derjenigen für das nächste Jahr. Der Maggio di Accetura ist ein typisch heidnisches Fest und sicherlich sehr antiken Ursprungs. Man fällt einen großen Baum und bringt ihn ins Dorfzentrum, wo er einen jüngeren Baum 'heiratet', der auf seine Krone gepfropft wird. Der Ritus, der den Bäumen die Kraft zuspricht, sich fortzupflanzen, soll ein gutes Erntejahr beschwören. Gleiche Veranstaltungen finden in Oppido Lucano, Pietrapertosa und Garaguso statt. Für Potenza, dagegen, können wir den Umzug der Türken, auch wenn er einer historischen Legende mit religiösen Hintergrund entspringt, als geschichtliche Feierlichkeit bezeichnen. Man erzählt sich daß in einer Nacht im Mai, während die Herrscher schliefen, eine Gruppe von sarazenischen Piraten den Basento heraufkamen und die Stadt angriffen.

Von der Überraschung überrumpelt, waren die Herrscher wehrlos. Plötzlich leuchtete der Himmel auf und es erschien ein Schar Engel, die - indem sie die Sarazenen überraschten-, den Herrschern die Zeit gaben, eine Verteidigung aufzubauen. Nachdem sie den Eindringling vertrieben hatten, sprach das Volk das Wunder St. Ger-ardo zu, der zu Lebenszeiten Bischof von Potenza gewesen war. Am 2. Juli dankt man der Madonna della Bruna in Matera. Das Fest, das seit über 600 Jahren begangen wird, entspringt ebenfalls einer Legende. Sie erzählt von einer sehr armen und schönen Frau, die in der Umgebung von Matera einen Bauern auf seinem Karren bat, sie mitzunehmen und der einwilligte. An den Toren der Stadt stellte sich die Frau als die Madonna vor und bat den Bauern, dem Bischof der Stadt eine Nachricht zu überreichen. Dieser begab sich nach Erhalt der Nachricht und von seinen Getreuen begleitet zur Madonna. Als sie aber an den Ort kamen, fanden sie eine Statue auf einem Triumphwagen. Der Bischof befahl den Wagen in die Kathedrale zu bringen, die Soldaten hatten jedoch bereits den Befehl erhalten, ihn zu beschlagnahmen. Das Volk zog es vor, ihn eher zu zerstören, als ihn auszuhändigen, damit jeder in Besitz eines Stückes komme. Das Fest, das mit einer Prozession der Hirten zu Sonnenaufgang beginnt, gipfelt nach dem Umzug des Triumphwagens in der Zerstörung des letzteren durch einen Angriff des Volks. Aus der Zerstörung liest man die Vorzeichen für die Ernte ab und jeder, der es schafft, ein Stück in seinen Besitz zu bringen, wird für das kommende Jahr Glück haben.

In Barile ist es seit der Mitte des 16. Jahrhunderts am Karfreitag Tradition, daß sich die Wunder der Passion wiederholen. Sehr beeindruckend und mitreißend ist die bewegte und förmlich mitleidende Teilnahme eines jeden, der an dem Kreuzweg teilnimmt und die antiken Schmerzensrituale, wiederholt. Ein anderes greifbares Kennzeichen der Ländlichkeit ist der typische Bau des Bauernhauses. Heutzutage eine Architektur, die mit derZeit immer mehr verändert wurde und die bereits in der Stadt nur noch als Rekonstruktion besteht. Das typische Bauernhaus ist das von Sassi di Matera; möglicherweise ist es als Symbol einer sozialen Bedingung, die eine ganze Bevölkerung betraf auch das bedeutenste. Eingegraben in einer Höhle ohne Fenster und mit feuchten Wänden stellte es die Umgebung dar, in der der Bauer mit seiner Familie und den Tieren als Arbeitskameraden lebte. Die Ausstattung ist dürftig, fast alles ist unbearbeitet und dafür gedacht, Lebensmittelvorräte aufzubewahren. Die Nutzobjekte von Tellern bis Besteck und was sonst noch dienen konnte, wurden vorwiegend selbst hergestellt. Die Tiere verbrachten die Nacht hinten in der Wohnhöhle. Man kann sich gut vorstellen, daß es inzwischen nicht mehr so ist, auch wenn erst seit 1952 das 'Bauernhaus' nur noch in der Rekonstruktion fortlebt. Wer aber jene Örtlichkeiten kennt wird, die Hauptkennzeichen der Raum- und Ausstattungsanordnung in vielen modernen Wohnungen wiederentdecken.

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