Villa d’Este, Tivoli

iner der bemerkenswertesten und wertvollsten Renaissancebauten Italiens ist die Villa d’Este in Tivoli nahe der Hauptstadt Rom. Besonders der Garten, welcher den pompösen Palast umgibt, macht diese Stätte zu einem beliebten Touristenziel. Seit 2001 gehört die bezaubernde Anlage der Villa d’Este zum UNESCO Weltkulturerbe.

Nachdem Kardinal Ippolito d’Este im 16. Jahrhundert die Papstwahlen verloren hatte, beschloss er sich über seine Niederlage mit einer herrlichen Villa hinwegzutrösten. Er, der damals Statthalter in Tivoli war, beauftragte den Bau eines Palastes, dessen Schönheit vergleichbar sein sollte mit der antiken Villa Adriana. Von dem Glanz des Anwesens können sich Besucher noch heute überzeugen, wenn sie einen Ausflug zur Villa d’Este machen, die nach einer Epoche der Verwahrlosung gegen Ende des 19. Jahrhunderts restauriert wurde. Die Säle im Inneren des Palastes bestechen vor allem mit ihrer prunkvollen Dekorationen, die von Künstlern wie Livio Agresti und Federico Zuccari geschaffen wurden.

Für viele Touristen noch faszinierender ist jedoch der großartig angelegte Garten mit seinen Terrassen, Treppen und Pfaden, seinen vielfältigen Springbrunnen, ornamentalen Wasserbecken und felsigen Grotten, die kunstvollen Statuen schmücken. Außergewöhnlich sind besonders die Brunnen wie der Neptunbrunnen, der spektakuläre Drachenbrunnen Fontana di Draghi, die barocke Fontana dell’Ovato oder das Wasserspiel mit 100 Fontänen. Eine weitere Besonderheit des Gartens ist die Rotonda dei Cipressi, die aus hundertjährigen Zypressen besteht.

Entworfen von Pirro Ligorio und umgesetzt von Alberto Galvani, gilt der Garten der Villa d’Este als einzigartiges Beispiel eines italienischen Gartens im 16. Jahrhundert und wurde somit zu einem nachahmenswerten Modell für die Gartenkunst in ganz Europa. Wer die Villa d’Este besichtigt, sollte sich einen Spaziergang durch den wundervollen Park, geschaffen von Architekten, Botanikern, Künstlern und Handwerkern, nicht entgehen lassen.